Abb. 1: Altheim-Simetsberg, Grauer Einhenkelkrug |
Obwohl die Villa rustica von Simetsberg generell als nicht sehr fundstark zu bezeichnen ist, was wohl daran liegen mag, daß die Oberfläche des erhaltenen Befundes bereits Fundamentbereich der römischen Bauten ist und der darauf liegende Humus schon seit langem landwirtschaftlich genutzt wird, können wir ein breites Spektrum von Funden benennen, die gut bestimmbar und damit datierend sind. So weisen Sigillaten, Gläser, Feinware, Fibeln und „Gebrauchskeramik" deutlich in die Zeit zwischen dem ausgehenden 1. und dem beginnenden 3. Jh. n. Chr. und belegen damit die Nutzung des Gutshofes während etwa vier Generationen (Abb. 1). Was danach mit den Bauten in Simetsberg geschah und welches Schicksal ihre Bewohner ereilte, läßt sich nur schwer erahnen. Im archäologischen Befund finden sich jedenfalls keinerlei Hinweise auf eine wie immer geartete von außen kommende Zerstörung (Brand, Erdbeben, kriegerische Auseinandersetzungen o. ä.). Vielmehr deutet manches darauf hin, daß das Gehöft - aus welchem Grund auch immer - planmäßig und vorbereitet verlassen wurde. |
Erst ca. 750 Jahre später, in der Zeit um 1000 n. Chr., ist Simetsberg wieder Ort einer kleinen Siedlung. Im Bereich des römischen Gutshofes, von dem zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht mehr viel zu sehen war, entsteht ein mächtiger Holzbau (vielleicht waren es auch mehrere), dessen Reste wir als bis zu 0,75 m große Pfostengruben deutlich im Boden beobachten konnten. Zu diesem großen mittelalterlichen Befund gehören etliche Fragmente der sog. „Goldglimmerkeramik" sowie eine gut erhaltene bronzene Scheibenfibel mit zoomorpher Darstellung (Panther), deren Datierung in das ausgehende 10. Jh. sich durch die Einordnung in den Kulturhorizont Köttlach II ergibt (Abb. 2). |
Abb. 2: Altheim-Simetsberg, Scheibenfibel |