Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 29 / XII / 2003
10. Österreichischer Archäologentag

ARCHÄOLOGISCHE DENKMÄLER ZUM ASYL VON EPHESOS (Kurzfassung)


Der Vortrag stellte bildliche Darstellungen zusammen, die sich auf das Asyl des Artemisions von Ephesos beziehen. Der am Hadrianstempel sekundär verbaute Fries aus der späten römischen Kaiserzeit schildert neben anderen ephesischen Gründungsmythen die Kämpfe des Herakles und des Dionysos gegen die ortsansäßigen Amazonen, die nach ihren Niederlagen im Heiligtum der Artemis Ephesia Schutz erflehen und erhalten. Neben Herakles sind vielleicht Theseus sowie der eigentlich zu einer anderen Zeit agierende Androklos dargestellt. In den Statuen der ephesischen Amazonen und in den nur in Münzbildern überlieferten Giebelfiguren des jüngeren Artemisions werden gleichfalls die Amazonen als mythische Protagonisten der Asylverleihung gesehen. Beizeichen auf ephesischen Kistophoren des 2.Jhs. v.Chr. weisen durch die in mehreren Kombinationen auftretende Darstellung der Wollbinde auf die Hikesie hin. Auch die von den Handgelenken der Artemis Ephesia und anderer Gottheiten hängenden Wollbinden werden als Attribute von Schutzflehenden gedeutet.


Literatur: R. Fleischer, Die Amazonen und das Asyl des Artemisions von Ephesos, JdI 117, 2002, 185-216.

© Robert Fleischer
e-mail: rflei@mail.uni-mainz.de

This article will be quoted by R. Fleischer, Archäologische Denkmäler zum Asyl von Ephesos (Kurzfassung). Festvortrag zum 10. Österreischischen Archäologentag, Forum Archaeologiae 29/XII/2003 (http://farch.net).



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