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Im Jahre 1991 wurde in einem außerhalb der Stadt gelegenen Abschnitt der Damianusstoa in Ephesos der Sarkophag einer jungen, schwangeren Frau und eines Kindes aufgedeckt. Der offensichtlich unberaubte Sarkophag des 3. Jhs. n. Chr. barg eine größere Anzahl von Schmuckgegenständen, Glasgefäße, einen Spiegel und die Gruppe von Spindel, Spinnwirtel und Rocken, letztere Gruppe soll hier näher besprochen werden. Alle diese Gegenstände sind für ein Frauengrab gängige Grabbeigaben.
Spinnwirtel und Spindel konnten ohne Probleme an Ort und Stelle identifiziert werden. Der Beinwirtel ist in der Mitte durchbohrt, an der Oberseite flach an der Unterseite wenig gewölbt und mit je einer Rille um die Bohrung und nahe der Außenkante dekoriert. Diese Gestaltung der Wirteln blieb lange Zeit hindurch unverändert und ist weit verbreitet. Dasselbe trifft auch auf die Spindel aus Bein zu, deren Erhaltungszustand nicht besonders gut ist. Funktionsgerecht ist sie völlig glatt und zeigt eine starke Verjüngung an einem Ende. Die Spitze ist verloren und das dicke Ende bestoßen. Eine sanfte Krümmung ist auch an anderen Beispielen zu beobachten; während der Lagerung scheint sich die Spindel verzogen zu haben.
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