Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 24 / IX / 2002

DIE KOREN IN IHREM ARCHITEKTONISCHEN ZUSAMMENHANG [*]

Bereits die Betrachtung der antiken Schriftquellen zeigt, daß diese für die Deutung der im Korenschema erscheinenden Karyatiden [1] nur beschränkt aussagekräftig sind. So weist die Bezeichnung Karyatide in der antiken Literatur keineswegs zwingend auf Stützfiguren hin, sondern es kann sich ebensogut auf Tänzerinnen beziehen lassen [2]. Andere Stellen, die wieder eindeutig Stützfiguren meinen sind allerdings so allgemein formuliert, daß aus diesen ebenfalls kein weiterer Aufschluß über die Deutung der angesprochenen Figuren möglich ist [3]. Einzig bei Vitruv findet sich eine ausführlichere Beschreibung der Karyatiden und deren Bedeutung [4], in wie fern diese aber auf die hier besprochenen Stützfiguren anzuwenden ist muß aber noch geklärt werden.

Vorbilder
Um für die Karyatiden eine Aussage zu treffen ist es ebenfalls unvermeidlich einen Blick auf die Vorbilder für die weiblichen in der Architektur verwendeten Stützfiguren zu richten. Bei der Betrachtung der als Vorbilder vielleicht relevanten Motive in Ägypten und im Orient zeigt sich, daß sich eigentlich drei Arten von Karyatiden unterscheiden lassen [5]. Es handelt sich hierbei um menschliche, dämonische und göttliche Wesen, wobei sich allerdings ein Bezug zwischen Typus und Anbringung nur sehr bedingt herstellen läßt. Die Darstellung von Untertanen und Dienern wird allerdings erst in der achämenidischen Kunst greifbar [6], auch wenn sich in der assyrischen Kunst schon hinweise in diese Richtung finden lassen.
Eine wichtige Rolle kommt zweifelsfrei auch der Kleinkunst zu. So finden sich weibliche Stützfiguren in der griechischen Kunst seit der geometrischen Zeit. Von einem orientalischen Einfluß kann auf diesem Gebiet aber nur soweit gesprochen werden, daß es sich beim Motiv um keine eigenständige Entwicklung handelt [7]. Anregungen wurden aufgegriffen, aber eigenständig weiterentwickelt. Bei den aus dem 7. Jh. stammenden Figuren, lassen sich zwei Gruppen unterscheiden. Es handelt sich um Figuren, die von Götterbildern abgeleitet sind dem Objekt, an dem sie angebracht sind, eine ebenfalls in diese Richtung gehende Bedeutung geben sollen, sowie um realistische Wiedergaben des Tragens, deren Vorbild zweifelsfrei im alltäglichen Leben zu suchen ist [8]. Angebracht waren diese Figuren an Gefäßen, die dem sakralen oder sepulkralen Bereich zuzuordnen sind. Die hauptsächliche Verwendung bei Weihegaben und Grabbeigaben bleibt auch im 6.Jh., wobei die Anbringung der menschlichen Stützfigur vielleicht als eine Bedeutungssteigerung des Gerätes gesehen werden darf [9].
Auffällig scheint es, daß weibliche Stützfiguren seit der Mitte des 7. Jhs. in der Kleinkunst durchaus geläufig waren, allerdings erst rund 100 Jahre später in der Architektur auftreten, obwohl zu dieser Zeit monumentale Plastik und figürlicher Tempelschmuck nicht unbekannt waren [10].

Das Siphnierschatzhaus
Bei der Betrachtung des Siphnierschatzhauses in seiner Gesamtheit zeigt sich sehr bald, daß die hier verwendeten Karyatiden als Teil des Ganzen gesehen werden müssen (Abb. 1). So bilden sie einen Teil der Weihung des Schatzhauses, dem ein einheitliches Konzept zugrunde liegt. Das Schatzhaus selbst ist auf einen äußerlichen Eindruck als Weihung der stiftenden Stadt und als Versammlungsort für Festivitäten ausgelegt, wobei der Einfluß der delphischen Priesterschaft auf die gewählten Bildinhalte nicht außer Acht gelassen werden darf [11]. Da hier die Karyatiden das erste Mal in der Architektur erscheinen stellt sich die Frage nach direkten Vorbildern an dieser Stelle nochmals. Es ist auffällig, daß die meisten der in Delphi errichteten Schatzhäuser von Städten und Kolonien, die nicht am griechischen Mutterland gelegen sind, gestiftet wurden [12]. Da die spätere, klassische ionische Ordnung zu diesem Zeitpunkt noch im Entstehen war, ist eine große Variationsbreite bei der Ausgestaltung der Bauwerke zu erkennen [13].
Bei den Karyatiden, die eine architektonische Neuerung darstellen, könnte es sich um eine Genese aus der Lösung der Säulentrommel schmückenden Figuren [14] und den in der Kleinkunst nicht mehr unbekannten weiblichen Stützfiguren handeln. Direkte Verbindungen lasen sich an dieser Stelle nicht mehr nachweisen, vielmehr spiegelt sich der griechische Geist wieder, der aus verschiedenen Anregungen heraus etwas völlig Neues und Eigenständiges schafft.
Da für das Siphnierschatzhaus üblicherweise eine Entstehungszeit zwischen 530 und 525 v.Chr. angenommen wird [15], scheint eine Vitruv folgende Deutung der Stützfiguren, der sie als Sinnbild der Unterworfenen der peloponnesischen Stadt Karye, die um 480 v.Chr. mit den Persern alliiert war, sieht [16], nur durch eine Bauunterbrechung bis nach dem Perserkrieg möglich. Eine solche scheint allerdings wenig wahrscheinlich, zumal sich eine solche weder die Karyatiden betreffend am Bau nachweisen läßt [17], noch mit anderen Bauwerken aus Delphi in Einklang bringen läßt [18]. Es handelt sich bei den Stützfiguren vielmehr um eine würdige Darstellung weiblicher Figuren, die optisch zusätzlich durch den hohen Polos von der Last getrennt werden [19]. Die Bedeutung der Karyatiden ist am ehesten mit der als Votivstatuen aufgestellter Korenstatuen zu vergleichen. Es sind somit den Göttern geweihte, freiwillig dienende Mädchen, die sowohl einen Bezug zur Realität haben können, aber aufgrund der Ausgestaltung vielleicht doch in einer höheren Sphäre anzusiedeln sind. Eine Möglichkeit wäre in diesem Zusammenhang als Votivgaben aufgestellte Nymphen darin zu sehen [20].

Die Erechtheionkoren
Obwohl es sich bei der Korenhalle des Erechtheion um eines der allgemein bekanntesten Bauwerke der griechischen Antike überhaupt handelt [21], ist bis heute nicht mit Sicherheit geklärt, welche Bedeutung die an diesem Bau verwendeten Karyatiden haben [22] (Abb. 2). Die häufige Besprechung in der Literatur hilft hier auch nicht weiter [23], da entweder ältere Meinungen wieder aufgegriffen werden, oder die Betrachtungen nur sehr oberflächlich sind. Eine einleuchtende Erklärung findet sich allerdings noch am ehesten bei der Untersuchung der Koren in ihrem architektonischen Zusammenhang, unter Berücksichtigung der anderen zeitgenössischen Quellen [24].
Für die Betrachtung der Karyatiden ergibt sich nun folgendes Bild. Sowohl die Lage der Korenhalle als auch die architektonische Ausgestaltung weisen auf eine kultisch - sepulkrale Verwendung hin. In diesem Zusammenhang scheint es am einleuchtendsten, die Statuen, die auch schon allein durch ihre Körperhaltung eine gewisse Würde ausstrahlen, als am Grab opfernde Mädchen zu verstehen und nicht als die von Vitruv geforderten Unterworfenen, bei deren Erwähnung es sich vermutlich nur um eine Erklärung des Namens handelt [25]. Dies verringert aber auch die Möglichkeiten, die Koren als ein Werk der athenischen Propaganda zu verstehen, auch wenn ihnen eine gewisse Wirkung sicher nicht abgesprochen werden kann. So handelt es sich aber weniger um die Unterworfenen, als um attische Mädchen, die sich auf die alten Traditionen der Stadt besinnen, was den inneren Zusammenhang der sich in der Krise befindenden Polis unterstreichen soll [26]. So wie im privaten Bereich eine Totenstele Ausdruck der Identität und des Selbstwertgefühls war, kann es sich bei den Koren um den Versuch handeln, diese Totenopfer darzustellen und somit die Identität des Staates wieder zu festigen. Hierbei spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, ob diese Mädchen wie Kekrops in den mythologischen Bereich zu rechnen oder reale in den Kult einbezogene sind. Aufgrund der Größe der Statuen ist in diesem Fall keine klare Aussage zu treffen, da die Mädchen zwar überlebensgroß sind [27], aber durch die Einbindung in den Bau nicht übermenschlich wirken [28]. Was ihnen nicht abzusprechen ist, ist eine gewisse Mehrdeutigkeit im Verständnis, die vielleicht auch vom Betrachter abhängig war [29]; sie erfüllen jedoch jedenfalls eine würdige Handlung aus freien Stücken, ob es sich nun um Nymphen oder reale Mädchen handelt, und stören das Verständnis anderer in diesem Bereich stattfindender Kulthandlungen bei ihrem Opferdienst nicht, obwohl sie nicht direkt darauf Bezug nehmen [30].

Die Koren des Heroons von Limyra
Für die am Heroon von Limyra verwendeten Karyatiden läßt sich schon aufgrund des Baukörpers, an dem sie verwendet werden, einen sepulkralen Bezug feststellen (Abb. 3). Andererseits lassen sich aber keine Hinweise auf die Darstellung von Unterworfenen, wie sie Vitruv fordert, feststellen, und es scheint daher nicht angebracht, die so oft zitierte Stelle mit den an diesem Bauwerk angebrachten Stützfiguren in Verbindung zu setzen. Sie weisen vielmehr, so wie auch die andere Bauskulptur, auf die Bedeutung und die Erhebung des Grabinhabers hin. Die wesentlichen Punkte stellen hier wohl der Hinweis auf die Vergöttlichung des Grabherrn [31] und die Darstellung der für ihn dargebrachten Opfer dar [32]. Für die opfernden Karyatiden kann aufgrund ihrer Größe wohl mit Recht angenommen werden, daß es sich bei ihnen um überirdische Wesen handelt, die dem Monument zusätzlich Würde verleihen und vielleicht am ehesten im Bereich der Horen und Chariten anzusiedeln sind [33], auch wenn sich diese These nicht sichern läßt.

Die Koren des Augustusforums
Für die Ausgestaltung der Anlage scheint durch die Verbindung verschiedener zeitlicher Stufen miteinander die griechische Kunst in ihrer Gesamtheit eine wichtige Rolle gespielt zu haben, indem sie Würde und Erhabenheit repräsentiert [34]. Der kaiserzeitliche Architekt versucht, dignitas und auctoritas wiederzugeben [35], wozu er sich des griechischen Formenguts bedient. Aus diesem Verständnis heraus ist nun die Gestaltung des Bauwerks zu betrachten. Die einzelnen Bauelemente der Anlage waren so aufeinander abgestimmt und in Bezug zueinander gesetzt, daß der Betrachter gleichzeitig auch die offizielle Staatspropaganda vermittelt bekam [36].
Die Karyatiden sind in der Attikazone angebracht und rahmen gleichsam die dort angebrachten, mit Götterköpfen verzierten Schilde, die als Zeichen für Sieg und Triumph verstanden werden können [37] (Abb. 4). An Vitruv anschließend liegt der Schluß nahe, in den Karyatiden ebenfalls ein Bild dieses Triumphes zu sehen [38]. So würden die Karyatiden an dieser Stelle nicht mehr freiwillig tragen, sondern wären dazu gezwungen [39] und damit am ehesten wie die unterworfenen und gefesselten Daker des Traianforums zu verstehen [40]. Betrachtet man die Statuen nun genauer, so zeigt sich allerdings, daß eine solche Argumentation nicht ausreichend ist. Es wäre nun für die maßgleichen Kopien der Erechtheionkoren ein völlig anderes Verständnis notwendig, wenn auch ein gewisser inhaltlicher Wandel allein durch die unterschiedliche Anbringung nicht auszuschließen, sogar anzunehmen ist [41]. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die Originale den gebildeten Schichten in Rom sicher nicht völlig unbekannt waren. Die Statuen erwecken auch nicht den Eindruck, unter Zwang handeln zu müssen, sondern strahlen dieselbe Würde wie die Originale aus. Dies wird durch den hier erhaltenen Opfergestus noch verdeutlicht.
Dem Konzept der Anspielungen folgend übertragen die Karyatiden die Erhabenheit und Würde eines altehrwürdigen Baues auf das Forum des Augustus, in dem die Person des Prinzeps im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus erheben sie durch ihre Erscheinung die bedeutendsten Männer Roms und die Gens Iulia unter die Heroen, da sie in direktem Bezug zu den in den Portiken aufgestellten Statuen stehen. Indirekt geht ihr Anspruch aber noch weiter. Augustus steht in der Konzeption des Forums im Mittelpunkt, über den in den Portiken dargestellten Personen, was nur als ein versteckter Hinweis auf den Divus Augustus verstanden werden kann.

Die Koren des Canopus der Villa Hadriana
Bei der hier besprochenen Anlage scheint die Bedeutung der Karyatiden, direkt an die Vorbilder am Erechtheion anbindend, am ehesten in einem sepulkralen Zusammenhang zu suchen zu sein (Abb. 5). Hierbei kann wohl mit einer gewissen Sicherheit davon ausgegangen werden, daß sie in einem gewissen Bezug zu Antinoos stehen, zumal das ganze Canopustal eine Reminiszenz an den Aufenthalt Hadrians in Ägypten darstellt [42]. Es scheint nun, unabhängig davon, wen die Figuren darstellen, besonders auf die Heroisierung anzukommen. Im Gegenzug muß eine Deutung als Unterworfene abgelehnt werden, da dies im Widerspruch zur Verwendung im Detail und zur ganzen Konzeption des Canopus stehen würde und sich auch nicht der geringste Hinweis auf ein solches Verständnis findet.

Conclusio
Für die im Korenschema erscheinenden Karyatiden ergibt sich aus dieser Betrachtung nun, daß sie stets in einem sakralen oder sepulkralen Bereich anzusiedeln sind, wobei bei den auf das Erechtheion folgenden Stützfiguren die eigentliche Darstellung der Personen zugunsten einer inhaltlichen Vermittlung in den Hintergrund tritt.

[*] Dieser Artikel stelle eine Zusammenfassung der durch den Verf. erstellten Diplomarbeit, Die Koren in ihrem architektonischen Zusammenhang. Eine Betrachtung der im Korenschema erscheinenden Karyatiden anhand von ausgewählten Beispielen von den Schatzhäusern in Delphi bis zum Canopus der Villa Hadriana (unpubl. Dipl. Wien 2002), dar.
[1] Die Bezeichnung dieses Typus erfolgt nach A. Schmidt-Colinet, Antike Stützfiguren. Untersuchungen zu Typus und Bedeutung der menschengestaltigen Architekturstützen in der griechischen und römischen Kunst (1977) 19f.
[2] vgl. etwa: Plut. Artaxerxes 18; Poll. 4, 104., aber auch Plin. nat. hist. 36, 23 und Poll. 5, 97. lassen sich in diesen Kontext einordnen.
[3] vgl. hierzu: Plin. nat. hist. 36, 38.
[4] Vit. 1, 1, 5.
[5] Schmidt-Colinet a.O. 44.
[6] Schmidt-Colinet a.O. 18.; E.F. Schmidt, Persepolis 3. The Royal Tombs and Other Monuments (1970) Taf. 19. 25. 41. 44. 49. 57. 59. 63. 66f. 70. 75.; F. Sarre, Die Kunst des alten Persien (1922) Taf. 13f.; H.Th. Bossert, Altanatolien. Kunst und Handwerk in Kleinasien von den Anfängen bis zum völligen Aufgehen in der griechischen Kunst (1942) Nr. 999. 1214.; H. Kyrieleis, Thron und Kline, AJA 74, 1970, 37f. 69f. Taf. 9, 3.; F. Sarre - E. Herzfeld, Iranische Felsreliefs. Aufnahmen und Untersuchungen von Denkmälern aus Alt - und Mittelpersischer Zeit (1910) 35-40 Abb. 6ff.
[7] E. Schmidt, Geschichte der Karyatide. Funktion und Bedeutung der menschlichen Träger- und Stützfiguren in der Baukunst (1982) 54.
[8] F. Schaller-Harl, Stützfiguren in der griechischen Kunst (1973) 96f.
[9] Schaller-Harl a.O. 101f.
[10] Schmidt a.O. (Anm. 7) 70; E. Homann-Wedeking, Die Anfänge der griechischen Großplastik (1950) 113.
[11] G. Roux, Trésors, Temples, Tholos, Travaux de la Maison de l´Orient 7, Temples et sanctuaries. Séminaire de recherche 1981 - 1983 (1984) 154. 157f.
[12] M. Shear, Maidens in Greek Architecture. The Origin of the "Caryatids", BCH 123, 1999, 67.
[13] Shear a.O. 70f.
[14] Shear a.O. 67ff.
[15] G. Daux - E. Hansen, École Française d´Athènes, Fouilles de Delphes, Tome II. Topographie et Architecture, Le Trésor de Siphnos (1987) 16.; W.A.P. Childs, Herodotos, Archaic Chronology and the Temple of Apollo at Delphi, JdI 108, 1993, 403-414, vergleicht mit den Koren von der Akropolis.
[16] Vit. 1, 1, 5.
[17] V. Brinkmann, Beobachtungen zum formalen Aufbau und zum Sinngehalt der Friese des Siphnierschatzhauses (1994) 73.; B.S. Ridgway, The West Fries of the Siphnian Treasury at Delphi. A Rearrangement, BCH 86, 1962, 25; Daux - Hansen a.O. 223, 234. Die hier angeführte Bauunterbrechung läßt sich nicht mit der von E.D. Francis - M. Vickers , Signa priscae artis: Eretria and Siphnos, JHS 103, 1983, 49-67, verlangten in Einklang bringen, die sie bereits für den Baubeginn brauchen, um das gesamte Skulpturprogramm als Folge des Perserkrieges deuten zu können.
[18] Brinkmann a.O. 73, gegen: Francis - Vickers a.O. 49-67; J. Kleine, Untersuchungen zur Chronologie der attischen Kunst von Peisistratos bis Themistokles, 8. Beih. IstMitt Beih. (1973) 31f.; B.S. Ridgway, The Archaic Style in Greek Sculpture (1977) 8f.; W.A.P. Childs a.O. 403ff.
[19] Schaller-Harl a.O. (Anm. 8) 143f., stellt bereits fest, daß es sich um keine Personifikation des Tragens handelt.
[20] P.G. Themelis, The Cult Scene on the Polos of the Siphnian Karyatid at Delphi, in: R. Hägg, The Iconography of Greek Cult in the Archaic and Classical Periods. First International Seminar on Ancient Greek Cult, Delphi 16.-18. Nov. 1990, Kernos Suppl. 1 (1992) 53.
[21] Man denke nur an die zahlreichen Rezensionen der Erechtheionkoren, dazu auch Literatur bei A. Scholl, CHOEPHOROI: Zur Deutung der Korenhalle des Erechtheions, JdI 110, 1995, 180. Anm. 4f.
[22] Scholl a.O. 179; B. Wesenberg, Augustusforum und Akropolis. Die Kopien der Erechtheionkoren und die Frauen von Karyai, JdI 99, 1984, 180.
[23] Scholl a.O. 179; E. Østby, Twenty - Five Years of Research on Greek Sanctuaries: A Bibliography, in: N. Marinatos - R. Hägg (Hrsg.), Greek Sanctuaries. New Approaches (1993) 213.
[24] Dieser unter anderen von Scholl a.O. 180, vorgeschlagener Ansatz scheint sich dem Problem der Deutung wesentlich besser anzunähern als die fast schon übertrieben wirkenden historisch-politischen Deutungen, wie etwa bei M. Vickers, Persepolis, Vitruvius and the Erechtheum Caryatids. The Iconography of Medism and Servitude, RA 1985, 1985, 3-28 oder U. Muss - Ch. Schubert, Die Akropolis von Athen (1988) 121-123.
[25] Scholl a.O. 198; Wesenberg a.O. 172-175. 185; H. Lauter, Die Koren des Erechtehion, AntPl 16 (1976) 15; H. Plommer, Vitruvius and the Origin of Caryatids, JHS 99, 1979, 101f., stellt fest, daß die Erechtheionkoren in der Antike wohl nie als Karyatiden bezeichnet wurden und unmöglich mit dem vitruvischen Ansatz in Einklang zu bringen sind.
[26] Scholl a.O. 210ff.
[27] Die Höhe beträgt von der Oberseite der Plinthe bis zur Unterseite des Architrav zwischen 229,8 (Kore C) und 232,1cm (Kore D), von der Oberseite der Plinthe bis zur Unterseite des Abakus zwischen 221,4 (Kore A) und 222,4cm (Kore E), woraus sich eine Körperhöhe der Statuen von etwas über 2m ergibt.
[28] vgl. hierzu auch Schaller-Harl a.O. (Anm. 8) 147.
[29] Lauter a.O. 14, weist schon in diese Richtung, auch wenn er an einem bestimmten Sinn überhaupt zweifelt.
[30] Schmidt-Colinet a.O. (Anm. 1) 108, betont bereits die Mehrdeutigkeit der Figuren. Schmidt a.O. (Anm. 7) 84, weist ebenfalls auf die Mehrdeutigkeit hin, wenn auch nicht so detailliert ausgeführt.
[31] J. Borchhardt, Die Bauskulptur des Heroons von Limyra. Das Grabmal des lykischen Königs Perikles, IstForsch 32 (1976) 121-125. In diesem Zusammenhang weist Schmidt-Colinet a.O. (Anm. 1) 109, darauf hin, daß die Figuren hier wie am Erechtheion aufgrund der ähnlichen Gestaltung des Architravs als Baldachinträgerinnen verstanden werden könnten und somit auch auf eine Heroisierung des Grabinhabers hinweisen.
[32] J. Borchhardt, Das Heroon von Limyra. Grabmal des lykischen Königs Perikles, AA 1970, 1970, 366. 386; J. Borchhardt, Die Bauskulptur des Heroons von Limyra. Das Grabmal des lykischen Königs Perikles, IstForsch 32, 1976, 120.; J. Borchhardt, Die Steine von Zemuri. Archäologische Forschungen an den verborgenen Wassern von Limyra (1993) 47.
[33] Borchhardt a.O. (Anm. 31) 118.
[34] P. Zanker, Forum Augustum. Das Bildprogramm (1968) 11.
[35] Vit. 1, 1.
[36] Zanker a.O. 12.
[37] Zanker a.O. 13.
[38] Zanker a.O. 13, schließt sogar von den Karyatiden als Symbol der Unterworfenen auf die Schilde zurück, was vom Anspruch her nicht nachvollzogen werden kann.
[39] vgl. Zanker a.O. Anm. 48., sieht kein Problem darin, die Koren am Erechtheion, für die er selbst die Vitruvstelle nicht anwenden kann, nun am Augustusforum als Unterworfene anzusehen; N. Hannestad, Roman Art and Imperial Policy, Jutland Archeological Society Publications 19, 1986, 88, versucht, die Deutung als Unterworfene durch die Aufstellung über den Säulen noch zu untermauern, da sie an dieser Stelle direkt deren Fortsetzung bilden würden.; E. Schmidt Rez.: E.E. Schmidt, Die Kopien der Erechtheionkoren, AntPl 13 (1973), Gnomon 48, 1976, 497f.
[40] Zanker a.O. 13.
[41] Schmidt a.O. (Anm. 7) 103.
[42] B. Kapossy, Zwei Anlagen der Villa Hadriana, Gymnasium 74, 1967, 41ff.; N. Hannestad, Über das Grabmal des Antinoos. Topographische und thematische Studien im Canopus-Gebiet der Villa Adriana, AnalRom 11, 1982, 73; S. Sweet, The Dedication of the Canopus at Hadrian´s Villa, AJA 77, 1973, 229. Für den von Hadrian propagierten Antinooskult vgl. auch Cass. Dio 69, 11, 2ff.

© Josef Eitler
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This article will be quoted by J. Eitler, Die Koren in ihrem architektonischen Zusammenhang, Forum Archaeologiae 24/IX/2002 (http://farch.net).



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