Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 38 / III / 2006

EDELREBEN FÜR DEN GOLDENEN BERG (CIL III 10275)

Im Dorfe Popovac (ungarisch Baranyabán, Baán, Bán), östlich der alten österreichischen Poststation Baranyavár (heute Branjin Vrh), zwischen Mohács und Esseg (Osijek, Eszég), drei Kilometer nördlich von Beli Manastir (Monostor), wurde vor mehr als 200 Jahren eine Inschrift gefunden, die für die Geschichte des Weinbaues in Pannonien von großer Bedeutung ist. Sie befindet sich jetzt im archäologischen Museum in Agram (Arheološki Muzej u Zagrebu) [1] (Abb. 1).

Branjin Vrh soll das römische Antianae an der Karašica (Krasicabach) sein, einem Zufluss der Donau, wo Truppen für die Verteidigung des Limes stationiert waren [2] . Wie der Fundort der Inschrift liegt es am nordwestlichen Ende einer Hügelkette, der Banova Kosa (Banska Kosa, Banovo Brdo, Banusberg), die sich etwa 100 Meter über der Ebene zwischen Beli Manastir und Batina (Kisköszeg) an der Donau, dem Grenzort zur jetzt serbischen Batschka, erstreckt. Sie ist der römische Aureus Mons [3], entspricht dem Weinbaugebiet Baranjsko in der Region Podunavlje; dieses besteht aus der Stadt Beli Manastir und den Orten Kamenac (Ko), Kneževi Vinogradi (Hercegszöllos), Suza (Czúsa), Zmajevac (Vörösmart) im Süden des Berges (Abb. 2), im Norden nur mehr Popovac und Draž mit Weinbau, während im Rest des Gebietes, z.B. Branjina, das seinen Namen nach branj (Weinlese) trägt, seit Vertreibung der Schwaben 1945 kein Wein mehr kultiviert wird (Abb. 3) Der Lössboden (Abb. 4) ist für den Weinbau prädestiniert. Die Landschaft erinnert an die Fruška Gora (Alma Mons) bei Sirmium [4], oder den Wagram, vor allem an die gesegneten Osthänge des Bisamberges in Wien.



Die kroatische Baranja ist der südliche Zipfel der Baranya, der sogenannten Schwäbischen Türkei, wohin nach der Turkokratie zu den Ungarn und den kroatischen Schokatschen, von Wien gefördert, Serben, Juden, Deutsche - besonders Schwaben - zugezogen sind. Der Zuzug bewirkte auch einen Aufschwung des Weinbaus, wie das Esseger Weinbuch aus dem Jahre 1779 zeigt. Doch auch unter den Osmanen gab es nach dem Weinbuch des Johann Rasch (1580 und 1582) in dieser Region Weinbau [5].

Der Beginn des Weinbaues in Pannonien liegt im Dunkeln. Die Donauauen sind wie die Auen des Rhein, der Rhône, des Aspropotamos Heimat der wilden Weinrebe, Vitis vinifera L. var. silvestris, deren Früchte, wie aus den Funden von Traubenkernen hervorgeht, konsumiert wurden. Ob oder seit wann aus ihnen Wein hergestellt wurde, kann man ohne entsprechende Bodenfunde nicht sagen. Die erste literarische Nachricht ist die wenig schmeichelhafte Bemerkung von Dio Cassius, der irgendwann zwischen 224 und 229 Statthalter in Pannonien war [6], dass die Pannonier keinen Wein außer vom miesesten und allerschlechtesten bauen [7]. Die restriktive Agrarpolitik Roms, das sich seit der Republik [8] wiederholt bemühte, den Weinbau in den Provinzen zu unterdrücken [9], hat die Vitikultur in den Provinzen arg behindert. M. Aurelius Probus, Kaiser von 276 bis 282, hat durch die offizielle Freigabe des Weinbaus und die aktive Förderung desselben entscheidende Fortschritte bewirkt. Er ließ den Alma Mons nördlich von Sirmium (Srem, Sremska Mitrovica), das ist die Fruška Gora etwa 150 km donauabwärts von unserem Fundort, und einen anderen Aureus Mons bei Singidunum (Belgrad) in Obermösien mit "erlesenen Rebstöcken" bepflanzen [10].
Die Neuanlage eines Weinberges ist eine sehr harte Arbeit: Es muss die ursprüngliche Vegetation entfernt werden, der Boden wird rigolt und verbessert, bevor man überhaupt ans Auspflanzen denken kann. Probus hat dafür das Militär eingesetzt, ebenso zum Deichgraben; bei der Melioration der Sauauen bei Sirmium wurde er von den Soldaten, die ihn an und für sich schätzten, umgebracht [11]. Die Bemühungen um den Weinbau in Gallien, Pannonien und Mösien werden unter den Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft besonders hervorgehoben [12].

Unsere Inschrift vom unterpannonischen Goldenen Berg (Aureus Mons) befindet sich auf einem Altar für Liber Pater (Bacchus) [13], wahrscheinlich aus einem Heiligtum, vom dem auch einen andere Weihinschrift mit einem teilweise erhaltenen Relief stammt, das einen Hauer mit Weinschlauch und Schale und seine Gefährtin mit einem Korb voller Trauben zeigt, oben einst Liber und Libera [14].
Der Weihaltar besteht aus Kalkstein, er ist 1,12m hoch, 0,515m breit und 0,31m tief, mit einer zwölfzeiligen Inschrift, die leider stellenweise verschwunden ist - nach A. Mócsy eradiert. Entsprechend sind die Lesungen verschieden. Die erste stammt von M. P. Katancsich (Katancic), die lange maßgebliche von Th. Mommsen; sie wurde in einigen Details von J. Brunšmid modifiziert [15]. Nach den Buchstabenformen soll sie aus dem frühen 4.Jh. stammen. Sie lautet:

Zeile 1 und 7: LI ligiert. Z. 3: nach Brunšmid. Katancsich: EX PRO.CVRA. B. M. Mommsen: EX PRO. . Z. 5: Katancsich: INSERVIT.

Der Name des Dedikanten wird von Mommsen als Aur(elius) Cons[tantin]us ergänzt und aufgelöst, Brunšmid ergänzt aus Platzgründen Cons[tanti]us. Beide lösen Z. 6 instant(iam) und Z. 8 arp(ennes) auf. In Z. 9-12 versteht Mommsen V als Zahlzeichen. Die Hervorhebung von 4x5=20 Arepennen aus 400 auf einem Votivaltar bleiben im Dunkeln, deshalb löst Brunšmid sie als v(ineae) bzw. v(ineis) auf, Féher [16] als v(itibus), was richtig sein muss, wenn man, wie allgemein akzeptiert, die jeweils folgenden Wörter als Bezeichnungen von Rebsorten versteht.
Arepennen sind ein gallisches Flächenmaß, entsprechend einem römischen Actus, das ist ein halbes römisches Iugerum, 1259,1 m2 (12,6 ar, 0,126 ha). Ein Weingarten von 400 Arepennen, 50,364 ha, ist beträchtlich. In der Villula des Ausonius umfasste der Weingarten 100 Iugera, 12,591 ha [17]. Der Obmann des Landesweinbauverbandes Wien, DI H. Schilling bewirtschaftet zum Vergleich 8 ha [18].
Für instantia, beharrliches Bitten, Ansuchen, Benzen in Verbindung mit Bauarbeiten gibt es zahlreiche Parallelen auf Inschriften des 3. und frühen 4. Jhs. [19]. Inserere in Z. 5 kann zwei Bedeutungen haben: einpflanzen, einpfropfen, veredeln oder mit Veredelungen bzw. Edelreisern auspflanzen, was einmal auch Columella so verwendet [20], in der Lebensbeschreibung des Probus steht dafür conserere [21]. Bei unserer Inschrift wäre die Perfektform insevit zu erwarten, wenn Aurelius Constantinus dem Ludimagister mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Auf jeden Fall geht es aber um die Anlage eines Weinberges viribus suis, mit seinen eigenen Kräften. Damit ist nicht die Muskel-, sondern die Finanzkraft gemeint. Cato veranschlagt für die Betreuung eines halb so großen Weingutes 16 Leute, das hieße für 400 Arepennen, wenn man die Frau des Verwalters abzieht, 30 Arbeitskräfte, exakt dieselbe Summe, die sich aus der Empfehlung Columellas ergibt [22]. Für die Neuanlage darf man die drei- bis vierfache Zahl annehmen.
Problematisch sind die 3. und 4. Zeile der Inschrift. Sie müssen sich auf den Dedikanten beziehen und seine Profession oder Funktion bezeichnen, wohl ex pro [c(uratore)], gewesener Procurator. Ein Procurator kann ein Verwalter - besonders Gutsverwalter -, Organisator, Koordinator oder ein sonstiger beliebiger Nützling sein, sei er Freigeborener, Freigelassener oder Sklave [23], aber auch ein kaiserlicher Verwaltungsbeamter aus dem Ritterstande [24]. Die Anlage unseres Weingartens wäre eher einem Angehörigen der zweiten Gruppe zuzutrauen. Mommsen denkt folgerichtig an einen sonst nicht belegten Procurator arm(amentarii) inst(rumentorum) nach Inschriften, die scribae armamentarii nennen [25]. In einer Votivinschrift an Liber Pater, in der von einem Weingarten, seiner Anlage, seinen Reben die Rede ist, liegt es nahe, in Z. 4 inst(itutio), Einrichtung, Anlage, oder als eine Form des Verbums instituere, einrichten, anlegen, aufzulösen [26].
Im Illyricum sind Procurator bafii, der Färberei, und Procurator gynaecii, der Weberei, einer davon in Sirmium, dem Geburtsort des Probus, belegt [27]. Der Funktionsbereich eines Procurators wird mit Präpositionen oder, öfter, mit dem Genitiv bezeichnet [28]. Wenn die Annahme erlaubt ist, dass Probus in Gallien, Pannonien und Mösien für die Errichtung und Verwaltung des Weinbaues einen Prokurator bestellt hat, sei unter Berücksichtigung des vorhandenen Platzes und der von Mommsen und Brunšmid überlieferten Buchstabenreste folgende Ergänzung vorgeschlagen: EX PRO[C]V[I]N[EA]R.
Das R hat Mommsen noch gesehen, für eine halbes N kann der von beiden gesehene Rest eines Buchstabens, der wie ein A ohne Querhaste erscheint, und für das V die einzelne Haste gelten, die Brunšmid als I wiedergibt; man vergleiche etwa das V in Z. 8. Aufzulösen wäre das Ganze als ex pro[c(uratore)] v[i]n[ea]r(um) inst[..ituendarum), die ganze Inschrift:

Deo Lib(ero) patri. Aur(elius) Cons[tanti]us / ex pro[c(uratore)] v[i]n[ea]r(um) / inst(ituendarum) qui viribus / 5 suis inseruit / per instant(iam) Ve / nanti(i) fili(i) sui / vineae ar(e)p(ennes) CCCC / ex his v(itibus) Cupenis /10 v(itibus) Terminis / v(itibus) Valle(n)sibus / v(itibus) Caballiori(s).
Dem Gott Vater Liber! Aurelius Constantius, gewesener Procurator für die Anlage von Weingärten, der mit seinen Mitteln über Betreiben seines Sohnes Venantius 400 Arepennen (50 ha) Weingarten veredelt hat, darunter mit Cupenischen, Terminischen, Vallensischen, Caballiorischen Reben.

Der Name des Dedikanten zeigt keine Auffälligkeiten. Der des Sohnes, Venantius, begegnet im 3. Jh. einmal als Gentile in Lugdunum, ist auch sonst in Gallien belegt [29]. Das passt zum gallischen Arepennenmaß und lässt vermuten, dass Probus einen Weinbauexperten aus Gallien verpflichtet hat.
Offen bleibt die Deutung der Rebsorten. Reben werden in der Regel nach besonderen Eigenschaften der Pflanzen oder des Weins benannt, oder nach Namen, etwas des Züchters, oder nach der Herkunft [30].
Vallensis ist das Adjektiv zu Vallis, in concreto Vallis Poenina, dem Wallis, dem 170 km langen Rhônetal zwischen Genfersee und Furkapass, einem wichtigen Verkehrsweg ins Rheintal, weiters auch ins Engadin (Inntal), über den Großen St. Bernhard ins Aostatal und Simplon nach Italien. Heute wird dort Getreide, Obst und Wein gebaut, letzterer besonders im Mittelwallis mit dem Zentrum Sitten (Sion), doch auch im Oberwallis bis Visp, sogar das Vispatal aufwärts bis Visperterminen, dem höchsten Weinbaugebiet Europas in 1000m Seehöhe. Auf antiken Weinbau sind bis jetzt keine Hinweise gefunden worden. Aus Sitten stammt aber ein Amphorenfund von östlichen Luxuskreszenzen aus dem 5. Jh. [31]. Solche teure Importe konnte man sich durch die Gewinne aus dem Transportgeschäft zwischen Gallien und den transalpinen Raum leisten [32]. Vorher hat man vielleicht Wein aus dem Allobrogischen (Côte du Rhône, Viennois) in Gefäßen aus Holz oder Leder importiert oder doch in Hausindustrie produziert.
Auch bei den vites Terminae kann es sich um eine Ortsbezeichnung handeln, die mit terminus in seinen verschiedenen Bedeutungen - angefangen von "Grenzstein" - in Verbindung steht, wie das erwähnte Visperterminen oder der alte Weinort Tramin (italienisch Termeno), dessen antiken Namen wir leider nicht kennen [33] (Abb. 5).
Wer bei den vites Caballiorae an caballus, Pferd, denkt und entsprechende Assoziationen in sich weckt, liegt sicher falsch, denn minderwertige Weine hätte Aurelius nicht stolz erwähnt [34]. Es bieten sich zwei Ortsnamen im gallischen Bereich an, Cabellio (Cabalio) in der Narbonensis und Cabillonum (Cabyllium, Caballodunum) in der Lugdunensis. Bei keinem lässt sich freilich Caballiorus sauber ableiten, leider, doch beide sind in ausgezeichneten Weinlagen: Cabellio, heute Cavaillon (Dept. Vaucluse), unweit von Avignon (Apellation Côtes du Luberon) [35], Cabillonum, heute Châlon sur Saône (Dept. Saône-et-Loire) im Häduerland (Appellation Côte d'Or) [36], was mir wahrscheinlicher dünkt.
Noch schwieriger sind die vitae Cupenae [37] zu deuten. Copae (gr. Κωπαι) am Kopaissee in Böotien (Adjektiv Κωπαιος, Copaeus) kommt wohl nicht in Frage, eher Cuppae in Obermösien, wahrscheinlich jetzt Golubac, zu dem das Adjektiv Cuppensis überliefert ist, das aber nicht in einer ausgesprochenen Weingegend liegt [38]. In Gallien gibt es nachantik ein Cuvae, Cuppae (=Cuves) in der Dordogne, im Gebiet der Bituriges Vipisci [39], der antike Name ist unbekannt. Nach den antiken Quellen haben die Biturigen Weinbau getrieben. Es kämen auch die Bituriges Cubi im Ager Biturigum Cuborum, Pays de Berry, mit der Hauptstadt Avaricum (Bourges, Dept. Cher), westlich des Liger (Loire) und der Häduer in Betracht. Caesar zog im achten Kriegsjahr in Gallien aus Bibracte im Häduerland über die Loire in die überreichen Ländereien der (cubischen) Biturigen [40]. Ihre Reben wären vites cubanae (cupanae) gewesen, aus denen mehr als 350 Jahre später cupenae hätten werden können [41].
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Reben des Aurelius unter Synonymen längst bekannt sind, die Cupenae z.B. als Biturigiaca oder Biturica [42], die Vallenses vielleicht als Raetica [43] - oder auch nicht. Bevor man sich auf weitere Spekulationen einlässt, sollte man Ordnung in die verzwickten Verhältnisse der Burgunderfamilie und anderer Rebsorten durch DNS-Analysen bringen und das Durcheinander in der ampelographischen Terminologie beseitigen [44], vielleicht könnte man dann auch darangehen, die antiken Ahnfrauen rezenter Rebsorten zu suchen, unbeeinflusst von Lokalpatriotismus und den Eingebungen des guten Liber-Vaters.

[1] Literatur dazu Anm. 13.
[2] K. Mannert, Geographie der Griechen und Römer III2, 1820, 667 und 680. RE 1 (1894) s.v. Antiana (Tomaschek). CIL III/1 425. A. Graf, Übersicht der antiken Geographie von Pannonien (1936, Dissertationes Pannonicae Ser. I 5) 111f. und 117. A. Mócsy, Pannonia and Upper Moesia (1974) 298, J. Fitz, Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit 4 (1995) 1321.
[3] Mannert a.a.O. 666. CIL a.a.O. RE 2 (1896) s.v. Aureus mons 2 (Tomaschek). Graf a.a.O. 112 ; 13 Anm. 1. Mócsy a.a.O. 298. Vgl. Notitia dignitatum p. 92.
[4] RE 1 (1894) s.v. Alma 1 (Tomaschek). Graf a.a.O. 17. Mócsy a.a.O. 298.
[5] St. Sršan (Hrsg.), Knijga o vinurukopis iz 1779. godine. Das Weinbuch - Eine Handschrift aus dem Jahre 1779 (2003). J. Rasch, Das Weinbuch (1580) Fünfft theil. Ds.; dass. (1582) p. 48 v.: Simcher Wein; dazu 20 v.: zu Sirm im Ungerland.
[6] D. Zohary - M. Hopf, Domestication of Plants in the Old World2 (1993) 143ff. H.P. Olmo, The Origin and Domestication of the Vinifera Grape, in: P.E. McGovern, The Origin and Ancient History of Wine3 (2000) 31ff. M. Bulat, Tragovi antikog vinogradarstva li vinarstva u Slavoniji, Osjecki Zbornik 26, 2002, 45f. Dio Cassius 59, 36.
[7] Dio Cassius 59, 32.
[8] Cic. De re p. 3, 9, 16.
[9] Suet. Domit. 7, 2; 14, 2.
[10] SHA Probus 28, 8 und 20; 18, 18, 8: lecta vite conseruit.
[11] Vgl. Columella 3, 13, 6ff. SHA Probus 20f.
[12] G. Vitucci, L'imperatore Probo (1952) 106ff. G. Walser - T. Pekáry, Die Krise des römischen Reiches (1962) 92: Zur Versorgung des Militärs. G. Kreucher, Der Kaiser Marcus Aurelius Probus und seine Zeit, Historia Einzelschrift 174 (2003) (non iam legi).
[13] CIL III 3294=10275. J. Brunšmid, Kameni spomenici hrvatskoga narodnoga muzeja u Zagrebu, Vjesnik Zagreb N. S. 9, 1906/07, 112f. Nr. 233. A. Mócsy, RE Suppl. 9 (1962) 669 s.v. Pannonia. Ders., Pannonia and Upper Moesia (1974) 298f. M. Kandler, Liber und Libera in Carnuntum, in: Carinthia Romana und die römische Welt. Festschrift für G. Piccottini, Aus Forschung und Kunst 34 (2001) 63. Bulat (wie Anm. 6) 47. Erwähnt ThlL s.v. instantia I A 3. PIR2 1484. B. Fehér, Lexicon epigraphicum Pannonicum (1997) 233, Nr. 9-12.
[14] CIL III 3295. Zu Liber s. A. Bruhl, Liber Pater, BEFAR 175 (1953) 216ff. A. Móscy, RE Suppl. 9 (1962) 732f. s.v. Pannonia. Kandler (wie Anm. 13) 63ff.
[15] s. Anm. 13. P.M. Katancsich (1756-1825) war Professor in Agram, später in Ofen.
[16] Fehér (wie Anm. 13) 233.
[17] Auson VI 21; R.P.H. Green, The Works of Ausonius (1991) 282=Auson. XII 21: Prete: centum iugera.
[18] Persönliche Auskunft DI Schillings.
[19] CIL III 5565, 8 (310 n.Chr.): templum … a novo fieri iussit per instantiam Val(erii) Sambarrae.
CIL III 7450, 5 (258 n.Chr.): sumptibus suis et instantia fabricavit u.v.a. S. ThlL s.v. instantia I A 3.
[20] ThlL s.v. 2 insero, cf. insertio. Columella 4, 29, 7: vineam.
[21] SHA Probus 28, 18, 8.
[22] Cato, de agr. 11. Columella 3, 3, 8. Vgl. Varro, r. r. 1, 18, 1ff.
[23] R. Billiard, La vigne dans l'antiquité (1913) 170. A. Ferdière, Les campagnes en Gaule romaine I (1988) 102. ThlL s.v. I A 1 a β.
[24] H.G. Pflaum, Les procurateurs équestres (1950). Ders., Les carrières procurateuriennes équestres (1960).
[25] CIL III 10275 (Text).
[26] Columella 4, 21, 3: bene institutarum vinearum; 2, 17, 3: prata nova instituenda u.v.a., s. ThlL s.v. I A 1 a.
[27] J. Fitz, Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit 4 (1995) 1187.
[28] ThlL s.v.
[29] CIL III 2302. RE 8A (1955) s.v. Venantius (W. Enßlin). Vgl. A. Mócsy u.a., Nomenclator, Diss. Pannonicae Ser. III 1 (1983) 304. B. Lörincz, Onomasticon provinciarum Europae Latinarum IV (2002) 153 s.v.; ein Vena[…] in Mogontiacum in CIL XIII 6794.
[30] J. André, Contribution au vocabulaire de la viticulture: Les noms de cépages, REL 30, 1952, 126ff.
[31] RE 8A (1955) s.v. Vallenses (H. van Effenterre). M. Mölstad - B. Stublia, Die Welt des Weins (1995) 627ff. R. Steurer u.a., Welt Wein Almanach (1992) 282f. St. Martin-Kilcher, Le vin et la Suisse romaine, in: R. Chevallier (Hrsg.), Archéologie de la vigne et du vin, Caesarodunum 24, 1990, 175ff., bes. 188 Anm. 52.
[32] H. Bazin, Vienne et Lyon Gallo-romaine (1891) 107 und 260ff. A. Alföldi, La corporation des Transalpini à Avenches, Ur-Schweiz 16, 1952, 3ff. P. Wuilleumier, Lyon (1953) 50 und 53. W. Walser, Studien zur Alpengeschichte in antiker Zeit, Historia Einzelschriften 86 (1994) 64ff. und 73ff.
[33] H. Plechl (Hrsg.), Orbis Latinus III (1972) s.v. Tremenum, Tramenum, Traminum, Tremenensis, Tremennum, Treminum, Tremunnum, Triminnum, Trominnum: Termeno (Tramin). In Südtirol ist die Kontinuität des Weinbaues von der Antike her gesichert, M. Matheus, Historische Dimensionen des Weinbaus, in: M. Besse u.a. (Hrsg.), Vom Wein zum Wörterbuch, Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse, Akad. der Wissenschaften und der Literatur, Mainz EV Nr. 10 (2004) 239. Zum Traminer Wein s. S. Kiewisch, Weinbehandlung in mittelalterlichen Fachprosaschriften, in: M. Matheus (Hrsg.), Weinproduktion und Weinkonsum im Mittelalter, Geschichtliche Landeskunde 51, 2004, 79ff. (Schönungsmethoden).
Traminer, Gewürztraminer: O. Clarke - M. Rand, Clarke's großes Lexikon der Rebsorten (2001) 102ff. J. Robinson, Rebsorten und ihre Weine2 (1998) 81ff. K.M. Hoffmann, Traminer, Gewürztraminer und Muskateller, Der badische Winzer (1982) 193ff. behauptet, dass Kerne in Ägypten gefunden worden seien und setzt ihn mit den nomentanischen oder amineischen oder rhätischen (sic!) gleich. Im Wallis (Visperterminen) wird der Weiße Traminer Heida, Heidenwein, Païen genannt, Robinson a.a.O. 95. H. Ambrosi u.a., Farbatlas Rebsorten (1994) 265 (mit Abb.).
Roter Traminer: H. Goethe - R. Goethe, Atlas der Traubensorten (1973) Taf. 10 (unsere Abb. 5): Zahlreiche Synonyme, darunter Dreimänner, roter Clevner. Cläven (Chiavenna) liegt an der Mera, die in den Comer See mündet, an der Gabelung der Straßen zum Splügen und zum Maiolapass. Heute versteht man nur unter dem Klevner de Heiligenstein (Elsass) einen Traminer, sonst einen Weißburgunder. C.F. v. Gock, Die Weinrebe und ihre Früchte (1836) 7. Vgl. B. Sprenger, Vollständige Abhandlungen des gesamten Weinbaues I (1766) 341 und III (1778) 55ff. Für F. v. Bassermann-Jordan, Geschichte des Weinbaus2 (1922) 365 ist der Traminer die nomentanische Rebe.
[34] H. Birkhahn, Kelten (1997) 1087.
[35] RE 3 (1897) s. vv. (Ihm).
[36] Die Côte d'or mit den goldenen Bergen in Pannonien und Mösien zu verbinden, ist verlockend, aber ihne Grundlage, weil die Assoziation "Goldener Wein - Gold" ebenso nahe liegt wie "Roter Wein - Blut", Vgl. Anm. 3, R. Billiard, La vigne dans l'antiquité (1913) 89 Anm. 1. Auch in Fünfkirchen gibt es ein Aranyhegy (mons Aureus), Weinberg am Rande der Stadt; A. Burger, Rómani szarkofág a Pecsi Aranyaheryröl, Arch.Ért. 1973, 42, in Sitten (Sion) im Wallis die Domaine du Mont d'or; M. Mölstad - S. Stublia, Die Welt des Weins (1995) 632.
[37] Cupas (Fass) hatte Mommsen im CIL (Anm. 13) im Sinne, als er V als Zahlzeichen sah. Moderne Gedanken, etwa an Cuvée, passen nicht in den Rahmen der Inschrift. Cupes, Cupedia, Cupedula als Hinweise auf besonders süßen Wein aufzufassen, wäre möglich.
[38] H. Plechl (Hrsg.), Orbis Latinus I (1972) s.vv. Cuvae, Cuppae, Cubae, Cuba. RE 11 (1922) s.v. Kopai (Geiger). ThlL Onomasticon II (C) 1907-13. Vgl. Procop. De aedif. 4, 6 p. 287. RE 3 (1897) s.v. Bituriges (Ihm). Columella 3, 2, 19. Plin. 14, 27. [Aus technischen Gründen können hier die Akzente nicht gesetzt werden.]
[39] Plechl (wie Anm. 38) s. vv. Reste von römischen Weinpressen und Pflanzenreste: G. Balemelle u.a., La viticulture antique en Aquitaine, Gallia 58, 2001, 129ff., bes. Abb. 61.
[40] Hirtius, b.G. 8, 2, 2. Vgl. CIL XIII 1189ff.
[41] Dazu M. Leumann, Lateinische Laut- und Formenlehre (= M. Leumann u.a., Lateinische Grammatik I) (1977) 323ff.
[42] Columella 3, 2, 19; 3, 2, 28; 3, 7, 1; 3, 9, 1; 3, 9, 2; 3, 9, 7. Plin. n. h. 14, 27.
[43] Plin. n. h. 14, 16; 26; 41. Columella 3, 2, 27. Verg. Georg. 2, 96. André (wie Anm. 30) 131 setzt die Rebe mit der Rèze verte und jaune im oberen Walllis gleich. Vgl. Ambrosi (wie Anm. 33) 223 mit Abb. J. Robinson, Reben, Trauben, Weine (1987) 255. Ders., Rebsorten und ihre Weine (1997) 161. Ganz anders Billiard (wie Anm. 36) 315f., wieder anders Hoffmann (wie Anm. 33).
[44] K.M. Hoffmann, Die Burgunder. Die Lebensgeschichte einer alten Rebfamilie, Der badische Winzer (1981) 179ff. denkt an die Allobrogica, Plin. n. h. 14, 26; 36; 42. Columella 3, 2, 16. André (wie Anm. 30) 128. Ambrosi (wie Anm. 33) 80ff. Vgl. Billiard (wie Anm. 36) 316. Robinson 1987 (wie Anm. 42) 81ff. Dies. 1998 (wie Anm. 36) 151. Clarke (wie Anm. 33) 177 u.a. Andere wieder verbinden die Allobrogica mit dem Syrah/Shiraz, Clarke (wie Anm. 33) 244ff., bes. 247. P. Carlier, Recherches sur la viticulture antique dans la moyenne vallée du Rhône, in: Chevallier (wie Anm. 31) 79.

© Friedrich Brein

This article should be cited like this: F. Brein, Edelreben für den Goldenen Berg (CIL III 10275), Forum Archaeologiae 38/III/2006 (http://farch.net).



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