Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 30 / III / 2004

ARCHÄOLOGIE ALS SPURENSICHERUNG: VEHIKEL DER SELBSTERKENNTNIS [*]

Über spurensichernde Archäologie

Der Detektiv ist der Archäologe des Verbrechens. Der Archäologe ist umgekehrt der Detektiv, der der Vergangenheit auf die Spur kommt. Auf den ersten Blick sind tatsächlich sowohl die Archäologie wie auch die Kriminalistik darauf bedacht, in der Gegenwart zu beobachtende Resultate mit Hilfe von handfesten Indizien zu erklären und dadurch Vorgänge, die sich in der Vergangenheit abgespielt haben, zu verstehen. Sie stehen außerhalb des Geschehens und analysieren kleinste, oft unbeabsichtigt hinterlassene Spuren mit naturwissenschaftlichen Methoden und scharfem Verstand, schließlich zu einem Urteil kommend. Weil Indizien im Unterschied zu menschlicher Erinnerung nicht tendenziös sind und sichere Urteile erlauben, können sie menschliche Zeugen manchmal sogar objektiv berichtigen.
In einem berühmten Aufsatz über 'Spurensicherung' argumentierte Carlo Ginzburg, daß es ein epistemologisches Modell des Spurenlesens gebe, sozusagen ein 'Indizienparadigma' [1]. Dieses habe sich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Humanwissenschaften ausgebreitet, obwohl seine Ursprünge sehr viel weiter zurückreichen und mit dem Fährten- und Spurenlesen von Jägern und frühen Formen des Wahrsagens in Verbindung gebracht werden könnten (Wahrsagen ist Spurenlesen in umgekehrter Richtung, d.h. zukunftsorientiert). Ginzburg stellt so einen epistemologischen Zusammenhang zwischen einer Reihe ganz verschiedener Bereiche her, in denen allesamt auf prinzipiell ähnliche Art und Weise kleinste Spuren (als Indizien) gelesen werden, um ihnen zugrundeliegende Ursachen zu erschließen. Dazu zählen nicht nur die moderne Kriminalistik, sondern auch die Kunstgeschichte. Giovanni Morelli entwickelte eine Methode, die Maler unsignierter Bilder anhand scheinbar nebensächlicher Details identifizieren kann. Er argumentierte, daß sich in den Darstellungsweisen von Details wie Ohrläppchen, Nasen, Fingernägeln und Zehen gelernte Techniken und unbewußte Routinen eines individuellen Malers besser spiegeln als in auffälligeren Merkmalen, die leicht kopierbar sind. Mit Hilfe dieser Methode werden nicht nur Zuweisungen zu bestimmten Malerpersönlichkeiten möglich, sondern manche Bilder überhaupt erst authentisiert. Die gleiche Methode ist später von John Beazley, dem Klassischen Archäologen, zur Identifizierung von Malern rot- und schwarzfiguriger Vasen und deren 'Schulen' angewandt worden und hat in der Klassischen Archäologie bis heute zahlreiche Anhänger gefunden.
Kurioserweise wird die Archäologie in Ginzburg's Aufsatz nicht herangezogen, obwohl sie ohne Frage nicht nur selbst methodisch stark von der Idee des Spurenlesens bestimmt wird, sondern eben auch das Indizienparadigma mitgeprägt hat [2]. Dies wird offenbar im Konzept des 'archaeological record' der New Archaeology. Aber auch den neueren symbolischen und semiotischen Ansätzen in der Archäologie geht es darum, anhand einer genauen Analyse von Funden und Befunden der Vergangenheit 'auf die Spur zu kommen' [3]. Ginzburg's Indizienparadigma, das er selbst auf das Modell der medizinischen Semiotik zurückführt [4], lässt sich ebensogut als ein archäologisches Paradigma verstehen.

Über spurensichernde Kunst

Die nachwievor einflussreiche Kunstrichtung der Spurensicherung fand ihren Anfang in einer Hamburger Austellung von 1974, die eine Reihe an archäologischer Methode interessierte Künstler erstmals zusammenbrachte [5]. Zu den bedeutendsten Vertretern zählen Anne und Patrick Poirier, Nikolaus Lang, Paul-Armand Gette und Charles Simonds. Ebenfalls hinzuzurechnen aus jüngerer Zeit sind unter anderem Susan Hiller, Mark Dion, und Nigel Poor.


Ich möchte ein Beispiel geben: Anne und Patrick Poirier (Abb. 1-4) [6]. Beide wurden 1942 geboren und ihre späteren Arbeiten sind wesentlich von ihren Kindheitserfahrungen im zerstörten Frankreich der Nachkriegszeit beeinflusst. Als sie 1970 gemeinsam die Überreste buddhistischer Tempel in Angkor in Kambodscha besuchten, wurde ihr Interesse an der Archäologie geweckt, das bis heute anhält. Ihre künstlerischen Arbeiten drehen sich seitdem vor allem um zwei eng verwandte Themen: die Zerbrechlichkeit und Zerstörung von Kulturen und Zivilisationen, und die Wichtigkeit des kollektiven Gedächtnisses. Anne und Patrick Poirier bezeichnen sich deshalb übrigens auch selbst häufig als 'Archäologen'. Anne Poirier drückte ihr gemeinsames Interesse in einer Diskussion 1998 in Göttingen so aus: "Our work is about the possibility of the past and the impossibility of the future."
Ein gutes Beispiel ist ihre Arbeit Ostia Antica (1971/2), das auf einer zweimonatigen Erkundung der archäologischen Ausgrabungsstätte von Roms Hafenstadt Ostia beruht. Die Arbeit besteht aus verschiedenen Teilen. Zunächst gibt es einen 3 m langen Plan von Ostia Antica, das aus ihren eigenen Erfahrungen des Platzes entstanden ist und einem archäologischen Plan ähnelt, aber nicht mit ihm identisch ist. Dann gibt es ein grosses Miniaturmodell der Ruinenstätte (11 x 6 m), das auf diesem Plan und den eigenen Erinnerungen der Poiriers beruht und ein volles Jahr Arbeit darstellt. Drittens, eine Serie von dünnen Papierabdrücken von Hausteilen, Wänden und Mosaiken. Schließlich mehrere Notizbücher, die nicht nur Beschreibungen und Kommentare der Künstler enthalten, sondern auch einige gepresste Blumen und etwas Erde. Es wird sofort klar, daß dies nicht ein Versuch ist, die alte Stadt zu rekonstruieren, sondern viel eher eine Art Wiedergeburt der Ruinenstätte in der Gegenwart unter dem Vorzeichen der Erinnerung. Das Ziel ist es nicht eine bestimmte Ausgrabungsstätte so akkurat wie möglich festzuhalten oder uns irgendetwas Neues über Ostia Antica beizubringen, sondern ein sehr persönliches Erlebnis der Überreste dieses Platzes zu dokumentieren und dadurch einen visuellen Kommentar zu Themen wie Altern, Verfall und kollektiver Erinnerung anzubieten.
Wie soll man nun als Archäologe von derlei Werken halten? Man mag zunächst an der 'Spurensicherung' kritisieren, daß sie die archäologische Methodik nur oberflächlich parodiere und gar kein wirkliches Verständnis der Vergangenheit und ihrer materieller Kultur liefere, ja dieses auch gar nicht anstrebe. Dann wäre es nicht weiter von Belang für das Anliegen der Archäologie selbst, wie da ein paar Künstler archäologische Indizien und Methodik karikieren. Doch läßt sich die 'Spurensicherung' auch anders sehen und diskutieren.
Indem sie "ihre Formen scheinbar übernimmt, ihre Inhalte aber denunziert" [7], richtet sich die 'Spurensicherung' gegen die Verwissenschaftlichung unserer Welt und damit auch gegen die Archäologie. Trotz aller Sorgfalt und Exaktheit, wird hier ja keine wirkliche wissenschaftliche Arbeit dargestellt, und es werden keine wirklichen Aussagen über irgendeine tatsächliche Gegenwart oder Vergangenheit gemacht. Stattdessen wird auf etwas anarchistische Weise die Methode karikiert, mit deren Hilfe scheinbar absolutes Wissen gewonnen wird. In der 'Spurensicherung' werden mitunter sehr persönliche Assoziationen und Erinnerungen evoziert, die darauf hinweisen, daß jenseits des absoluten Wissens etwas Wertvolles verschüttet liegt, das einer anderen Art der Aufdeckung bedarf. Dieses Etwas ist gerade deshalb wertvoll, weil es sich der modernen Wissenschaftswelt entzieht und eben nicht von der Archäologie oder einen anderen Wissenschaft ohnehin zu Tage gebracht wird [8]. In diesem Sinne ist die 'Spurensicherung' so etwas wie Anti-Archäologie. Sie stellt die Authorität der Archäologen in Frage, indem sie auf das Nicht-Wissenschaftliche verweist - die Dinge, die uns als Wissenschaftler normalerweise entgehen, obwohl sie mindestens ebenso elementar und wichtig sind.
Eine andere Überlegung führt sehr viel weiter. Die Kritik am archäologischen Indizienparadigma ist insofern fehl am Platze, als die 'Spurensicherung' selbst demonstriert, daß das Indizienparadigma auf ganz falschen Voraussetzungen beruht und im Grunde auch auf die Archäologie, wie wir sie gewöhnlich sehen, gar nicht anwendbar ist. Für die 'Spurensicherung' ist die spurenlesende Archäologie nur am Entdecken, Aufdecken, Archivieren, Klassifizieren und Beschreiben materieller Reste interessiert, die dann angeblich für sich sprechen und historische Wahrheiten offenbaren. Das wird sehr deutlich in den Werken der Poiriers. Wichtig ist jeweils nicht, was genau gefunden wird und was uns dieser Fund über seine Geschichte erzählen kann, sondern der Prozess des Findens und Bearbeitens der Funde selbst. Das aber scheint zunächst nicht viel mit Archäologie zu tun zu haben. Was eigentlich nur der erste Schritt umfassender Interpretationsarbeit auf dem Weg zu historischer Erkenntnis ist, wird von der 'Spurensicherung' zum eigentlichen Ziel erklärt [9]. Damit aber wird die Archäologie verkannt. Ähnlich bemerkte Lambert Schneider, daß Werke der 'Spurensicherung' durch ihre kriminalistischen Assoziationen in materiellen Spuren verankerte Direktzugänge zu einem historischen Ursprung suggerieren [10]. Doch das kann die Archäologie nicht leisten. Ein Verständnis der Archäologie als reiner Indizienwissenschaft wird ihrem tatsächlichen Anspruch und ihren vielfältigen Arbeitsweisen nicht gerecht. Sie kann eben nicht allein auf der Grundlage materieller Überreste oder Spuren die Vergangenheit quasi wiederauferstehen lassen [11].
Ein archäologischer Fund oder Befund muß erst als solcher interpretiert werden; was er besagt, ist abhängig von den Fragestellungen, Methoden und perspektivischen Erwartungen, mit denen Archäologen heute interpretieren und diese Interpretationen anderen gegenüber kommuniziert werden [12]. Dies ist das zentrale Credo der interpretive archaeology. John Barrett drückte deren Grundgedanken unlängst so aus:
"Artefacts mean nothing. It is only when they are interpreted through practice that they become invested with meanings […] Our knowledge is not grounded upon the material evidence itself, but arises from the interpretive strategies which we are prepared to bring to bear upon that evidence.[13]"
Entsprechendes gilt für Jäger und Detektive, sowie für die Medizin und die Kunstgeschichte. Immer ist es die Interpretation, die die Spur für uns erst entstehen und signifikant werden läßt. In der Kriminalistik kommt es eigentlich nicht auf die Rekonstruktion des tatsächlichen Tathergangs an, sondern auf das Überzeugen des Gerichtes, bzw. der Jury, von einer bestimmten Version - also einer bestimmten Interpretation - des Tathergangs auf der Basis zahlreicher Annahmen und Hypothesen. Insofern als das Indizienparadigma also eine unbestreitbare und eindeutige Beziehung zwischen Ursachen und Wirkungen impliziert, ist es irreführend. Jede Spur kann immer auch anders gelesen und interpretiert werden. Nichts ist schwerer vorherzusagen als die Vergangenheit - auch darin erweist sich ein Zusammenhang zwischen Spurenlesen und Wahrsagen.
Sowohl das Indizienparadigma als auch die 'Spurensicherung' spiegeln demzufolge nicht die tatsächliche Arbeit der Archäologen wider. Für die Künstler scheint es freilich auf das eigentliche Ziel der Archäologie - dem Verstehen der Vergangenheit anhand ihrer materiellen Überreste - auch gar nicht anzukommen. Was für sie wichtig ist, ist nicht der Ort, wohin sie gelangen oder gelangen möchten, sondern der Weg, den Archäologen gehen und den sie selbst auch gehen möchten - "den Weg eines bestimmten Nachdenkens, Reflektierens und Erlebens [14]." Der Bezugspunkt der 'Spurensicherung' ist somit nicht die Vergangenheit, sondern, wie Nikolaus Himmelmann es ausdrückte, die 'symbolische Geste des Erinnerns' selbst [15]. Die Kunstwerke selbst erweisen sich so als Neuschöpfungen, die Archäologie nur zitieren und tatsächlich vor allem über ihre eigene Gegenwart und sich selbst sprechen; sie sind "Vehikel der Selbsterkenntnis" [16]. Günter Metken resümmierte im einleitenden Kapitel des 'Spurensicherung'-Buches wie folgt:
"Letztlich sind diese Ruinen, Reste, Spuren ein Anlaß zur eigenen Positionsbestimmung. Die Suche nach dem scheinbar Vorgegebenen wird vor allem eine Suche nach sich selbst, nach einem Standpunkt in der rasch wechselnden Gegenwart. [17]"
Es ist nicht das Endresultat, das zählt, sondern der Prozeß, durch den der Künstler zu ihm gelangt [18]. Lambert Schneider sprach deshalb auch davon, daß die 'Spurensicherung' ihren Gegenstand selbst erfinde [19]. Auch das allseits beliebte Genre der Kriminalgeschichten bezieht einen Großteil seiner Anziehungskraft aus dem jeweiligen Prozeß des detektivischen Interpretierens und Ermittelns, das am Ende zur Enthüllung eines rein fiktiven Tathergangs führt. Wenn sich manche Kriminalinspektoren geradezu kultartiger Beliebtheit erfreuen (z.B. Der Alte, Morse oder Clouseau), dann ist das nicht etwa darauf zurückzuführen, daß die von ihnen ermittelten Fälle besonders interessant oder ihre Interpretationen des Tathergangs besonders plausibel wären, sondern daß sie selbst interessante Charaktere sind, die in spannender Art und Weise zu ihren Erkenntnissen kommen und dabei in Wirklichkeit nur ständig sich selbst enthüllen.

Archäologie als Prozeß

Könnte es nicht sein, daß auch die Archäologie vor allem einen Weg und nicht ein Endziel verfolgt; daß nicht auch die Archäologie aus ständigen Neuschöpfungen besteht, die nur immer ihre eigenen Vorgänger zitieren, und tatsächlich vor allem über ihre eigene Gegenwart und sich selbst sprechen; daß nicht auch die Archäologie ihren Gegenstand immer neu erfindet? Genau das scheint mir der Fall zu sein.
Archäologische Funde sind ein Medium, das immer wieder menschliches Verlangen nach Wissen über die Vergangenheit befriedigen kann. Insofern als das archäologische Spurenlesen ein archäologisches Indizienparadigma zitiert, mit dessen Hilfe man nur vermeintlich der Vergangenheit auf die Spur kommen kann, wird es zur Selbstparodie. In diesem Sinn ist die 'Spurensicherung' nicht fiktive Archäologie, sondern Archäologie fiktive Spurensicherung [20].
Was wir als Archäologen tatsächlich tun, ist nicht immer tiefer in unsere eigene Geschichte vorzudringen, sondern Kommentare über sie anzuhäufen, die sich ändernde Positionen, Blickwinkel und Haltungen widerspiegeln. Die Suche nach der Vergangenheit ist die Suche nach uns selbst in sich rasch wechselnden Gegenwarten. Die Archäologie erfüllt somit keine konkreten Bedürfnisse, die zu irgendeinem Zeitpunkt erfüllt sein mögen - "nun kennen wir die Vergangenheit" könnte man ja einmal sagen, "nun wissen wir, woher wir kommen" - als daß sie ein tiefempfundenes Verlangen nach Ursprungs- und Vergangenheitsuche kultiviert und immer neu zum Ausdruck bringt. Deshalb geht archäologische Forschung immer weiter, ganz unabhängig davon, ob man viel oder wenig findet; eine archäologische Sammlung ist nie komplett, wieviel auch immer man zu ihr hinzufügen mag; und man hat nie genügend Fundstellen vor der Zerstörung bewahrt, wieviel Notgrabungen und archäologische Reservate es auch geben mag.
Es ist somit in aller Regel der Forschungsprozeß und nicht irgendein bestimmtes Forschungsergebnis, auf das es in der Archäologie ankommt. Anders ausgedrückt heißt das, daß die Archäologie in erster Linie nicht deshalb für unsere Zeit Bedeutung hat, weil sie bestimmte Einsichten über die Vergangenheit oder die Erlebbarkeit einer Kulturlandschaft liefert, sondern weil der Prozess der archäologischen Arbeitens selbst bedeutungsvoll ist.
Genau darin aber finden Archäologie, das Indizienparadigma und die 'Spurensicherung' letztlich einen gemeinsamen Nenner. Alle drei sind Gesten des Erinnerns und Ausdruck einer bestimmten Art des Reflektierens und Erlebens der Vergangenheit und ihrer materiellen Überreste in der Gegenwart. Sie alle produzieren Neuschöpfungen, die die Vergangenheit in die Gegenwart übersetzen und dabei im Grunde nur der Selbsterkenntnis dienen.

[*] Dieser Aufsatz ist im Rahmen eines Marie Curie-Fellowships der Europäischen Kommission entstanden. Manche Aspekte dieses Kapitels habe ich ausführlicher an anderer Stelle behandelt (C. Holtorf, Archäologie als Fiktion - Anmerkungen zum Spurenlesen, in: U. Veit - T. Kienlin - C. Kümmel und S. Schmidt [Hrsg.], Spuren und Botschaften: Interpretationen materieller Kultur (2003) 531-544; C. Holtorf, Archäologie als Spurensicherung, in: S. Altekamp - K. Ebeling [Hrsg.], Die Aktualität des Archäologischen [in Druck].). Für die Abbildungen danke ich Anne und Patrick Poirier. Ich alleine bleibe verantwortlich für sämtliche Folgen.
[1] C. Ginzburg, Spurensicherung. Der Jäger entziffert die Fährte, Sherlock Holmes nimmt die Lupe, Freud liest Morelli - Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst [1979], in: C. Ginzburg, Spurensicherung. Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst (1995) 7-44.
[2] Ch. Zintzen, Von Pompeji nach Troja. Archäologie, Literatur und Öffentlichkeit im 19. Jahrhundert (1998) 239 und passim.
[3] Vgl. M. Pearson - J. Thomas, Theatre/Archaeology. The Drama Review 38, 4 (T144), 1994, 133-161, bes. 155-6.
[4] Ginzburg a.O. (Anm. 1) 15.
[5] G. Metken, Spurensicherung. Kunst als Anthropologie und Selbsterforschung. Fiktive Wissenschaft in der heutigen Kunst (1977); siehe auch G. Metken, Spurensicherung - Eine Revision. Texte 1977-1995 (1996); L. Schneider, Das Pathos der Dinge. Vom archäologischen Blick in Wissenschaft und Kunst, in: B. Jussen (Hrsg.), Archäologie zwischen Imagination und Wissenschaft: Anne und Patrick Poirier (1999) 51-82.
[6] Metken a.O. (Anm. 5, 1977) 57-76; A. Poirier - P. Poirier, Anne et Patrick Poirier. Exhibition catalogue: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (1994); B. Jussen (Hrsg.), Archäologie zwischen Imagination und Wissenschaft: Anne und Patrick Poirier (1999).
[7] A.H. Borbein, Archäologie und historisches Bewußtsein, in: B. Andreae (Hrsg.) Archäologie und Gesellschaft (1981) 50.
[8] L. Schneider, Pfade zu uns selbst? Archäologie und Spurensicherung. Kunst + Unterricht 90 (Februar 1985) (1985) bes. 12; J. Raap, Wissenschaftliche Mimikry. Anmerkungen zu den methodischen Unterschieden zwischen Kunst und Naturwissenschaften. Kunstforum International (March-April 1999) (1999) 116-8.
[9] Borbein a.O. (Anm. 7) 58.
[10] Schneider a.O. (Anm. 8) 13.
[11] Jussen a.O. (Anm. 6).
[12] Vgl. L. Schneider, Der Vergangenheit auf der Spur? Überlegungen zur Klassischen Archäologie, Hephaistos 7/8, 1985/86, 7-37, bes. 24-5; Pearson-Thomas a.O. (Anm. 3) 141-5. 156-8.
[13] J. Barrett, Fragments from Antiquity. An Archaeology of Social Life in Britain, 2900-1200 BC (1994) 168. 71.
[14] Schneider a.O. (Anm. 8) 8.
[15] N. Himmelmann, Utopische Vergangenheit. Archäologie und moderne Kultur (1976) 174.
[16] L. Hegyi, Imitation der Rekonstruktion. Bemerkungen zur ästhetischen Attitüde von Anne und Patrick Poirier, in: A. Poirier - P. Poirier, Anne et Patrick Poirier. Exhibition catalogue: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (1994) 9-12 (französischer Text 13-5).
[17] Metken a.O. (Anm. 5, 1977) 14.
[18] C. Renfrew, Figuring It Out. The Parallel Visions of Artists and Archaeologists (2003) 103-6.
[19] Schneider a.O. (Anm. 12) 29.
[20] Schneider a.O. (Anm. 5) 65-75.

© Cornelius Holtorf
e-mail: cornelius.holtorf@raa.se

This article should be cited like this: C. Holtorf, Archäologie als Spurensicherung, Forum Archaeologiae 30/III/2004 (http://farch.net).



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