Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie 14 / III / 2000

"ZUR LOSUNG WURDEN VOR ALLEM HOLZSTÄBCHEN VERWENDET ..." [1]

"... ein Aufseher zweier Ringkampf oder Pankration übender Athleten" hält "in der Linken ein Bündel Pflöcke, die offenbar bei einem späteren Diskoswerfen Verwendung finden sollen" [2]. Dieses Zitat - entnommen aus J. Jüthners Arbeiten über "Die Athletischen Leibesübungen der Griechen", welche von F. Brein herausgegeben wurden - soll Ausgangspunkt für die folgenden Überlegungen sein. Es bezieht sich auf die Darstellung einer Schale des Briseismalers in Hamburg (Abb. 1) [3]. Außen auf Seite A hält ein Mantelmann kurze Pflöcke in der Linken, während er sich mit der linken Achsel auf einen Knotenstock aufstützt und mit der Rechten mit einem Gabelstab zu einem in der Anfangshaltung befindlichen Ringerpaar deutet. Durch an der Wand aufgehängte Sportutensilien ist der Ort als Palaistra gekennzeichnet. Das Vorhandensein einer Diskostasche führte zu der Annahme, daß es sich bei den Pflöcken des Mantelmannes um Instrumente für die Weitenmarkierung des Diskoswurfes handeln könnte. Dort wurden durch solche Pflöcke - sémata oder semeîa [4]- die erreichten Weiten der Teilnehmer [5] durch Helfer [6] markiert. Grundlage für diese Interpretation bildeten Darstellungen anderer Gefäße, auf denen neben Mantelmännern mit Pflöcken auch Diskobolen zu sehen sind, welche ein sêma in der Hand halten.

Abb. 1: Mantelmann mit klêroi, Schwerathleten. Attisch rotfigurige Schale des Briseismalers in Hamburg 1900.518 (Seite A)
(nach E. v. Mercklin, AA 1935, 153f. Abb. 67)

Ein Beispiel bietet eine attisch rotfigurige Schale in der Art des Antiphonmalers in New York [7] mit einem Diskobol samt sêma als Innenbild und einem weiteren außen auf der Seite B. Vor diesem wendet sich ein Mann im Himation an zwei Faustkämpfer, welche sich gerade mit ihren Riemen beschäftigen. Er hält in der Linken drei Pflöcke und reicht einen weiteren mit der Rechten in Richtung der Boxer. Auch das Innenbild der Duris-Schale in Suttgart [8] (Abb. 2) zeigt einen Diskobol mit sêma. Auf Seite A leitet ein Paidotribe einen Ringkampf, während rechts von ihm ein Athlet mit Riemenbündel in der Hand zusieht. Auf der Seite B befinden sich von links nach rechts ein Jüngling mit Riemenbündel, ein Paidotribe mit in roter Farbe angegebenen Pflöcken [9] (Abb. 3) und dann wieder zwei Athleten mit Riemen. Bei diesen Gefäßen wurden wegen des Innenbildes die Pflöcke des Paidotriben jeweils als sémata für die Weitenmessung angesehen. Darüberhinaus gibt es aber Abbildungen, wo ein solcher Bezug nicht hergestellt werden kann, wie auf einer Panathenäischen Preisamphore in Neapel [10]. Hier steht ein Preisrichter zwischen zwei Pankratiastenpaaren, von denen jeweils einer stehend, der zweite hockend bzw. kniend dargestellt ist. Der Bewerb ist durch die Aufschrift PANKRATION als solcher klar definiert. Der Kampfrichter [11] hält mehrere längliche Gegenstände in der linken Hand und weist mit einem einzelnen in Richtung des linken Pankratiastenpaares [12]. Da hier kein Zusammenhang mit dem Pentathlon hergestellt werden kann, stellt sich die Frage, ob die Stäbchen - auch die in den Händen der anderen Mantelmänner - nicht anders zu deuten sind.

Abb. 2: Diskobol mit sêma. Attisch rotfigurige Schale des Duris in Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum Inv.Nr. Arch. 79/2 (Innenbild)
(nach D. Buitron-Oliver, Douris, Kerameus 9 [1995] Taf. 10)

Abb. 3: Mantelmann mit klêroi. Attisch rotfigurige Schale des Duris in Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum Inv.Nr. Arch. 79/2 (Seite B Detail)
(nach D. Buitron-Oliver, Douris, Kerameus 9 [1995] Taf. 10)

Betrachtet man die Darstellungen genau, so läßt sich in allen Fällen ein direkter Bezug zwischen dem pflöckehaltenden Mantelmann und Schwerathleten ablesen. Diese befinden sich hierbei entweder schon im oder außerhalb des Kampfes. Will man nicht auf die Interpretation "Weitenmessung für einen anderen Bewerb" zurückgreifen, so bietet sich eine andere plausible Erklärung, welche bisher nicht genannt wurde. Anhand dieser Beispiele kann m. E. der Ablauf einer wichtigen Situation im Rahmen von schwerathletischen Kämpfen rekonstruiert werden - die Auslosung der Kampfpaare. Diese war unbedingt notwendig [13], da die schwerathletischen Agone im k.o.-System ausgetragen wurden. Von den schriftlichen Quellen wird meist eine Stelle bei Lukian [14] herangezogen, da sie eine ausführliche Beschreibung einer Auslosungsszene für das Pankration und das Ringen in Olympia im 2. Jh. n. Chr. beinhaltet: In einer silbernen kálpis befinden sich die kleinen Lose - klêroi - in der Größe einer Bohne [15], welche immer paarweise mit Buchstaben bezeichnet sind, wobei sich die Anzahl nach den teilnehmenden Athleten richtet. Diese treten einer nach dem anderen hinzu und ziehen nach einem Gebet an Zeus je ein Los aus dem Gefäß. Die beiden Sportler mit demselben Buchstaben werden zu einem Paar zusammengestellt [16]. Für frühere Zeiten sind keine vergleichbar guten Überlieferungen erhalten. Bei Platon [17] wird die Zusammenlosung mit Berücksichtigung der Ephedrie als Beispiel für den Rechenunterricht der Kinder herangezogen. Lukian Herm. 40 erwähnt, daß in frühester Zeit in Olympia die Auslosung mit Lorbeerblättern durchgeführt wurde. Sonst sind Hinweise in der antiken Literatur rar [18].

Verläßt man den schwerathletischen Bereich [19] und weitet die Suche auf andere Sportarten aus, lassen sich vergleichbare Vorgänge finden. Auslosungen spielten auch in anderen Bewerben eine wichtige Rolle [20], so innerhalb der Einteilung von Vorläufen [21] oder der Vergabe von Startplätzen [22] bzw. bei der Reihenfolge des Antretens der Teilnehmer zum Wettkampf [23]. Bei Homer wird für den sportlichen Bereich [24] dasselbe Auslosungsverfahren verwendet wie in anderen Situationen des täglichen Lebens [25]. Die beste Schilderung findet sich im 7. Gesang der Ilias [26]. Hektor fordert die Griechen auf, ihm einen Gegner für einen Zweikampf in Waffen zu stellen. Da sich neun Freiwillige melden, wird zum Mittel der Auslosung gegriffen. Jeder der bereitwilligen Griechen kennzeichnet sein Los - klêros - durch Bezeichnen oder Ritzen seines Zeichens und wirft es in einen Helm. Nach Anrufung des Zeus durch das Kriegsvolk wird der Helm durch Nestor geschüttelt, bis ein Los - das des Aias - herausfällt [27]. Innerhalb schwerathletischer Bewerbe fehlt eine ähnlich gute Beschreibung, da meist von Anfang an nur zwei Kontrahenten feststehen [28]. Die Erwähnung eines Ringagons innerhalb der Freizeitbeschäftigungen der Freier auf Ithaka [29] läßt auf mehrere Teilnehmer schließen, der Ablauf des Bewerbes wird aber nicht näher beschrieben. Für einen solchen Fall darf vermutet werden, daß die Teilnehmer einander zugelost wurden [30]. Es ging ja - wie bei der Auslosung des Zweikampfgegners für Hektor - darum, Wettkampfpaare zusammenzustellen. Zwar handelt es sich vor Troja um einen kriegerischen, auf Ithaka um einen sportlichen Wettkampf, die Grundintention war aber dieselbe. Da das oben beschriebene Vorgehen mittels Losens durch Helmschütteln das auch allgemein im Sport verwendete Verfahren war, wurde es wohl auch bei schwerathletischen Bewerben angewandt.

Vergleicht man die Auslosungsverfahren Lukians und Homers, so lassen sich trotz unterschiedlicher Details vom allgemeinen Ablauf her einige Gemeinsamkeiten feststellen: die Anzahl der Lose richtet sich nach der Anzahl der Auszulosenden, die Lose sind gekennzeichnet und für die Losung wird ein Gefäß verwendet. Außerdem kann ein Gebet an eine Gottheit gerichtet werden. Solche Gebete sind innerhalb von Kampf- und Sportszenen keine Seltenheit [31]. Als Beispiele aus dem agonistischen Bereich seien hier Odysseus genannt, der sich mitten im Wettlauf an Athena wendet [32], oder Antilochos, der nach dem Wagenrennen dem Eumelos vorhält, daß dieser sich doch an die Götter hätte wenden sollen, um nicht Letzter zu werden [33]. Es ist aber wichtig festzustellen, daß sich das Gebet innerhalb der oben behandelten Auswahlverfahren von Kampfgegnern jeweils auf den Vorgang der Auslosung und nicht auf den eigentlichen Wettkampf bezieht. So fällt auf, daß Homer bei Erwähnungen von schwerathletischen Bewerben - auch wenn sie so ausführlich beschrieben sind wie das Boxen und Ringen innerhalb der Leichenspiele für Patroklos vor den Toren Trojas [34] oder der Faustkampf zwischen Odysseus und Iros auf Ithaka [35] - nie einen der Kontrahenten eine Gottheit anrufen läßt. Auch Iros, der, nachdem Odysseus seine Kleidung abgelegt und er seine Chancen auf einen Sieg sinken sieht, nur mit Gewalt zum Kampf gebracht werden kann [36], betet nicht. Innerhalb der Auslosung scheint das Gebet hingegen wichtig, da hier das eigene körperliche Ver- oder Unvermögen der möglichen Kontrahenten keine Rolle spielt und das weitere Geschehen nur vom Schicksal abhängt [37]. Homer [38] läßt das versammelte Kriegsvolk zu Zeus beten, bevor Nestor den Helm mit den Losen schüttelt. Im Gebet nennen die Griechen denjenigen, dem Zeus das Los zufallen lassen soll. Bei Lukian [39] treten in Olympia die Schwerathleten einzeln heran, richten ein Gebet an Zeus und ziehen ein Los aus der Urne. Gemeint ist hier wohl nicht nur Zeus als Hauptgottheit des Olympischen Heiligtums, sondern in seiner Eigenschaft als Schicksalsgott [40]. Diesen ruft auch Pindar an, nicht nur, wenn es um das zukünftige Schicksal von Menschen [41], sondern speziell, wenn es um deren sportliches Wohlergehen geht. So erscheint der Göttervater in der 6. Olympischen Ode [42] als einer der Erfüller der agonistischen eutychía einer Familie.

An dieser Stelle soll wieder auf die oben genannten Vasen eingegangen werden und zwar besonders auf die Duris-Schale in Stuttgart. Der Bildinhalt der Außenseite läßt sich in zwei Themen gliedern. Einerseits in einen von einem Mantelmann überwachten Ringkampf auf Seite A. Andererseits auf eine Auslosungsszene von Schwerathleten, welche sich aus dem Athleten rechts auf der Seite A und den drei Athleten und dem Mantelmann der Seite B (Abb. 3) zusammensetzt. Der Sportler links auf Seite B stellt durch seine Haltung - der Unterkörper wendet sich weg vom Paidotriben - eine Verbindung zum Athleten ganz rechts auf der Seite A her, welcher dadurch thematisch in die Darstellung der Seite B einbezogen wird [43]. Zusätzlich ist klar zu erkennen, daß er - im Gegensatz zu den im Kampf befindlichen Ringern - in seiner Linken ein Riemenbündel hält, so wie die drei Athleten der Seite B. Alle vier halten ihr Riemenbündel in der nach unten gesenkten Linken und haben ihre Rechte in Kopfhöhe erhoben. Hierbei weist die geöffnete Handfläche jeweils vom Gesicht weg nach außen. Die drei Athleten der Seite B rufen Hermes an. Beim Athleten der Seite A ist hingegen eine solche Aufschrift nicht auszumachen [44]. Die Handhaltung der Rechten wird als Gebetsgestus [45] und der angerufene Gott als Hermes Enagonios interpretiert - in seiner Eigenschaft als allgemeiner Sport- und Palaistragott [46]. M. E. handelt es sich aber nicht nur um irgendein Gebet an den Palaistragott Hermes. Es muß mit den bei Lukian und Homer überlieferten Gebeten an Zeus im Rahmen von Auslosungsszenen verglichen werden. Es richtet sich an denjenigen Hermes, der speziell für das "Los bzw. Schicksal" zuständig ist [47].

Bei Pindar ist Hermes als einer derer genannt, welche die moîran agónon [48] bzw. die moîran aethlôn [49] verwalten. An der zweitgenannten Stelle, der 6. Olympischen Ode [50], wird Hermes gemeinsam mit Zeus als zuständig für die moîra [51] - das "Los bzw. Schicksal" - innerhalb des sportlichen Geschehens verantwortlich gemacht. In Olympia befanden sich nach der Beschreibung des Pausanias [52] Altäre des Zeus Moiragetes und des Hermes im Startbereich des Hippodroms - in unmittelbarer Nähe des Altares der Moiren. Die Anrufung des Schicksalsgottes Hermes auf der Stuttgarter Schale unterstützt die Theorie, daß es sich um die Abbildung einer Auslosung handelt. Daß nicht Zeus sondern Hermes angerufen wird, erklärt der Ort der Darstellung, der durch die an die Wand gehängten Sportutensilien klar als Palaistra gekennzeichnet ist [53]. Schwer zu entscheiden ist, ob anhand dieser Szene angenommen werden kann, daß auch beim Training Auslosungen mit Gebet durchgeführt wurden. Möglich ist, daß es sich hier um die Darstellung von im Gymnasion [54] durchgeführten Wettkämpfen zu Ehren des Hermes handelt [55].

Illustriert die Darstellung der Stuttgarter Vase (Abb. 3) einen Teil des schriftlich überlieferten Auslosungsrituals, so ist sie vom Ablauf her an den Anfang der auf Schalen abgebildeten Szenen [56] zu stellen. Als Thema wurde die Situation vor der Auslosung ausgewählt. Jeder Athlet hält in der Linken ein Riemenbündel - die Faustwehr ist also noch nicht angelegt - und ruft die Gottheit an. Die Zuteilung eines Loses zeigt die Schale in New York, wo die Faustkämpfer ihre Riemen anlegen. Schließlich hält der Mantelmann wieder alle Lose in der Hand, wenn sich auf der Hamburger Schale (Abb. 1) die beiden Paare im Kampf befinden.

Abb. 4: Abstimmung unter Verwendung von psêphoi. Attisch rotfigurige Schale des Duris in Wien, Kunsthistorisches Museum 3695 (Seite B)
(nach D. Buitron-Oliver, Douris, Kerameus 9 [1995] Taf. 26)

Durch eine Deutung der Darstellungen als Auslosungsszenen erweitert sich unser Wissen um die antiken Auslosungsmodi um einige Details - wobei festgehalten werden muß, daß man zeitlich und lokal nicht verallgemeinern darf. Lukian beschreibt Olympische Verhältnisse des 2. Jhs. n. Chr., mit der kurzen Mitteilung, daß in frühesten Zeiten Lorbeerblätter verwendet wurden [57]. Er erwähnt für seine Zeit Lose in Bohnengröße und eine kálpis als Losurne. Auf kaiserzeitlichen Münzen haben die Lose ausnahmslos Kugelgestalt [58], die Losurne ist entweder henkellos, ein- oder zweihenkelig [59]. Diese Utensilien erinnern an Überlieferungen und Bilder von Abstimmungen aus früheren Zeiten. Diese wurden in verschiedenen Situationen angewandt [60] - im agonistischen Bereich bei der Siegerermittlung derjenigen Bewerbe, bei denen sich mehrere Schiedsrichter auf einen Sieger einigen mußten [61]. Verwendet wurden dabei psêphoi [62] - "Steinchen". Eine Vorstellung solcher Szenen vermitteln Darstellungen aus anderen Lebensbereichen. Als Beispiel soll eine Schale in Wien [63] dienen, welche die Abstimmung der Griechen darüber, ob Odysseus oder Ajax die Waffen des gefallenen Achill erhalten soll [64], illustriert (Abb. 4). Da sie von Duris, demselben Maler, der die Auslosungsszene der Stuttgarter Schale gestaltet hat, bemalt wurde, ist anhand dieser Bilder eine besonders gute Gegenüberstellung von klêroi und psêphoi möglich. Die abgebildeten psêphoi sind fingergliedgroß und haben eine rundliche bis ovale Form. Dadurch unterscheiden sie sich deutlich von den klêroi der hier behandelten Vasen mit Auslosungsszenen der ersten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. aus dem Athenischen Palaistra- und Wettkampfgeschehen [65]. Die Lose - klêroi oder páloi [66] - sind längliche fingerdicke Stäbchen bzw. Pflöcke in Unterarmlänge. Ihr Aussehen unterstützt etymologische Überlegungen, welche den Begriff klêroi mit der Bedeutung "das abgebrochene Stück Holz" in Zusammenhang bringen [67] und sie illustrieren eine ursprüngliche und allgemeine Art der Losung - die mittels Holzstäbchen [68].

[1] Der Kleine Pauly III (1979) 739 s.v. Losung (H. v. Geisau). Nachstehende Werke werden mehrmals zitiert und wie folgt abgekürzt:
Brein 1978: F. Brein, Die Leibesübungen im alten Griechenland, in: H. Ueberhorst, Geschichte der Leibesübungen II (1978) 82-167; Buitron-Oliver 1995: D. Buitron-Oliver, Douris, Kerameus 9 (1995); Crowther 1992: N.B. Crowther, Rounds and Byes in Greek Athletics, Stadion 18, 1992, 68-74; Crowther 1993: N.B. Crowther, Numbers of Contestants in Greek Athletic Contests, Nikephoros 6, 1993, 39-52; Gaebler 1929: H. Gaebler, Die Losurne in der Agonistik, ZfNum 39, 1929, 271-312; Honroth 1982: M. Honroth, Eine frühe Duris-Schale in Stuttgart, in: B. v. Freytag u.a. (Hrsg), Praestant Interna. Festschrift für Ulrich Hausmann (1982) 221-229; Jüthner - Brein 1968: J. Jüthner - F. Brein (Hrsg.), Die Athletischen Leibesübungen der Griechen II. Einzelne Sportarten, SBWien 249 II (1968); Lidd. - Sc.9 (1990): H.G. Liddell - R. Scott, A Greek-English Lexicon9 (1990); Weiler 1974: I. Weiler, Der Agon im Mythos (1974).
[2] Jüthner - Brein 1968, 302.
[3] Hamburg 1900.518 (ARV2 407,11; E. v. Mercklin, Neuerwerbungen der Antikenabteilung im Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe, AA 1935, 153f. 157f. Abb. 67f.; Jüthner - Brein 1968, 302 Taf. 44b).
[4] S. auch Lidd. - Sc.9 (1990) 1592 s.v. sêma 4: "mark to show the cast of a quoit or javelin". Weitere Begriffe für die Markierungen beim Diskoswurf zusammengestellt bei M. Lavrencic - G. Doblhofer - P. Mauritsch, Diskos, Quellendokumentation zur Gymnastik und Agonistik im Altertum 1 (1991) 126; H.M. Lee, The TERMA and the Javelin in Pindar, Nemean VII 70-3, and Greek Athletics, JHS 96, 1976, 73. 78f. zum Begriff térma für eine solche Markierung.
[5] Vergleichsbeispiele bei Jüthner - Brein 1968, 260. 297. 302f.; Brein 1978, 107; Honroth 1982, 221f. mit Anm. 1 und 5.
[6] Athena setzt in Gestalt eines Mannes die Markierungen beim Diskoswurf bei Hom. Od. 8,193ff. (Lavrencic - Doblhofer - Mauritsch a.O. 127).
[7] New York, MM 07.286.48 aus Chiusi (ARV2 345,73; Jüthner - Brein 1968, 262f. 302 Abb. 65f. Taf. 66b. 67).
[8] Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum Inv.Nr. Arch. 79/2 (Add2 393f.; Honroth 1982, 221ff. Taf. 47ff.; Buitron-Oliver 1995, 73 Kat.Nr. 15 Taf. 10).
[9] Honroth 1982, 221 Anm. 1 bezeichnet sie als dunkelrot gemalte "Nägel". Buitron-Oliver 1995, 73 Kat.Nr. 15 geht nicht näher auf die Darstellung ein.
[10] Panathenäische Preisamphore Neapel 81294 um 480 v. Chr. (CVA Neapel [1] III Hg Taf. 1, 1. 3; D.G. Kyle, The Panathenaic Games: Sacred and Civic Athletics, in: J. Neils [Hrsg.], Goddess and Polis. The Panathenaic Festival in Ancient Athens [1992] 88 mit Anm. 58 Abb. 54).
[11] Zu Kampfrichtern auf Panathenäischen Preisamphoren s. den Artikel von B. Kratzmüller, RHABDOUCHOI auf Panathenäischen Preisamphoren, welcher in den im Druck befindlichen Akten zu PANATHENAÏKA - Symposion zu den Panathenäischen Preisamphoren (Giessen, 25.11.-29.11.1998) erscheinen wird.
[12] Diese werden in der Publikation als "assicelle (o un frusta?)" - Brettchen (oder eine Peitsche?) - beschrieben (CVA Neapel [1] III Hg Taf. 1, 1. 3).
[13] Brein 1978, 111. 115. 117; I. Weiler, Der Sport bei den Völkern der Alten Welt2 (1988) 172f. 185. Zur Auslosung bei schwerathletischen Bewerben grundlegend Gaebler 1929, 271ff. und L. Robert, Inscription agonistique de Smyrne, Hellenica 7, 1949, 105ff., neuerdings ausführlich bei Crowther 1992, 68ff.
[14] Lukian. Herm. 39f. (Gaebler 1929, 271ff.; Crowther 1993, 43f.; G. Doblhofer - P. Mauritsch, Boxen, Quellendokumentation zur Gymnastik und Agonistik im Altertum 4 [1995] 106ff. 291). Lukian - als Besucher in Olympia (Peregrinus 35; Crowther 1992, 68) - beschreibt hier einen Vorgang, den er selber gesehen hat (Gaebler 1929, 272 mit Anm. 1). Nach Gaebler 1929, 277 mit Anm. 3 ist über die Auslosungsverfahren anderer Städte nicht viel bekannt.
[15] Gaebler 1929, 272 Anm. 2 hält dies für eine Anspielung auf die Ausführung einer Wahl mit Bohnen.
[16] Crowther 1992, 68. Auf den bei der Auslosung mit ungerader Teilnehmerzahl übrigbleibenden Ephedros, der kampflos in die nächste Runde aufsteigen durfte, und auf die Rückrechnung bei bekannten Rundenzahlen auf die ursprüngliche Teilnehmerzahl kann hier nicht näher eingegangen werden. s. hierzu Gaebler 1929, 272ff.; H.A. Harris, Sport in Greece and Rome (1972) 23; M.B. Poliakoff, Kampfsport in der Antike (1989) 36ff.; Crowther 1992, 68ff.; ders. 1993, 43f. Auch die Frage, ob nach jeder Runde neu gelost wurde, ist noch nicht geklärt (Crowther 1992, 73 Anm. 2), Poliakoff a.O. 36 spricht sich für eine Auslosung nach jeder Runde aus.
[17] Plat. leg. 819b (Doblhofer - Mauritsch a.O. 181f. 291).
[18] Als weiterer Hinweis wird Tert. praescr. 2,7 herangezogen, wo anscheinend auf die Ephedrie Bezug genommen wird (Doblhofer - Mauritsch a.O. 231. 291), der Terminus des Losens kommt aber innerhalb dieser Stelle nicht vor.
[19] Zum Losen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens s. u.a. RE XIII (1927) 1451ff. s.v. Losung (V. Ehrenberg); Der Kleine Pauly III (1979) 739ff. s.v. Losung (H. v. Geisau) und unter den entsprechenden Begriffen bei Lidd. - Sc.9 (1990) 959 s.v. klêros, 960 s.v. kleróo, 1291 s.v. palásso III, 1293 s.v. pállo I 3, 1294 s.v. pálos. Hierbei handelt es sich um Schicksals- oder Götterfügung, anders als bei Abstimmungen durch Menschen oder Götter. Die Auslosung und Wahl von Amtsträgern sowie Namenstäfelchen, Stimmsteine, Wahlurnen und Losmaschinen u.a.m. bei Gericht sind bei Aristot. Ath.Pol. 43ff. bzw. 63ff. beschrieben (s. hierzu auch A.L. Boegehold, Aristotle's Athenaion Politeia 65,2. The "Official Token", Hesperia 29, 1960, 393ff.). Zum Ostrakismos, wo Namen auf Tonscherben geritzt wurden, s. M.L. Lang, Ostraka, The Athenian Agora 25 (1990).
[20] "Runners doubtless drew their positions on the starting line by lot, a system which also was probably used to place runners in particular heats" (Crowther 1993, 46). s. u.a. Crowther 1992, 74 Anm. 8; ders. 1993, 46 mit Anm. 24; 48 mit Anm. 34.
[21] Paus. 6,13,4 (Jüthner - Brein 1968, 99f. mit Anm. 204; Brein 1978, 102; F. Brein, Die Wertung im Pentathlon, in: F. Krinzinger - B. Otto - E. Walde-Psenner [Hrsg.], Forschungen und Funde. Festschrift Bernhard Neutsch [1980] 92 mit Anm. 43ff.; Weiler a.O. 150; Crowther 1993, 45). Für die Sebasta in Neapel sind für das 3. Jh. n. Chr. 87 Teilnehmer überliefert, der Bewerb ist unklar - Lauf oder Pentathlon. Crowther 1993, 52 nimmt bei einer Interpretation als Laufbewerb zahlreiche Vorläufe an. M. E. ist auf der Panathenäischen Preisamphore des Achilleusmalers in Bologna (Museo Civico 18039; ABV 409,1) ein solcher Vorlauf zu sehen. Während der Sieger des einen Vorlaufs von einem Offiziellen geehrt wird, ist der nächste Vorlauf bereits im Gange. Jüthner - Brein 1968, 93 sehen in diesem Bild keinen Vorlauf, sondern eine Siegerehrung, während sich "zwei Knaben nach links" entfernen.
[22] Jüthner - Brein 1968, 98; Crowther 1993, 46. Neben schriftlichen Quellen - z.B. für das Wagenrennen bei den Patroklosspielen (Hom. Il. 23,352ff.) und das, bei dem Orest angeblich ums Leben gekommen sein soll (Soph. El. 709f.), oder für den Waffenlauf in Delphi (Heliodor. 4,3. Jüthner - Brein 1968, 53. 87 mit Anm. 168; N.B. Crowther, The Role of Heralds and Trumpeters at Greek Festivals, Nikephoros 7, 1994, 144f.) - lassen die auf der Startlinie der Laufbahn des 5. Jhs. v. Chr. in Korinth erhaltenen Kennzeichnungen der 17 Startplätze durch die Buchstaben des Alphabets auf eine Zulosung schließen (C.K. Williams - P. Russell, Corinth: Excavations of 1980, Hesperia 50, 1981, 3ff.; Crowther 1993, 46 Anm. 24). Zu einem kaiserzeitlichen Papyrusfragment, dessen Darstellung als Auslosung für ein Wagenrennen interpretiert wird, s. W. Decker, Nachtrag zu den "Antinoeia", Kölner Beiträge zur Sportwissenschaft 4, 1975, 214.
[23] Beim Bogenschießen innerhalb der Patroklosspiele (Hom. Il. 23,859ff.). Jüthner - Brein 1968, 152 können sich für den als Staffettenlauf ausgetragenen Fackellauf vorstellen, daß die Laufreihenfolge der Mitglieder einer Staffel ausgelost wurde.
[24] Im Gegensatz zu Wagenrennen und Bogenschießen beschreibt Homer eine Auslosung für den Wettlauf bei den Leichenspielen für Patroklos nicht (Hom. Il. 23,352ff. 861f. bzw. 740ff.; Crowther 1993, 46 Anm. 24). Auch die Reihenfolge beim Soloswurf (Hom. Il. 23,826ff.) wird nicht gelost und bei der Bogenprobe im Haus des Odysseus fehlt eine Auslosung der Reihenfolge derer, die den Bogen zu spannen versuchen (Hom. Od. 21,124ff.).
[25] So wird innerhalb des Zweikampfes zwischen Paris und Menelaos entschieden, welcher von beiden zuerst seine Lanze werfen darf (Hom. Il. 3,315ff.). Ebenfalls durch das Los werden aus der Gruppe der Gefährten des Odysseus in der Höhle des Polyphem vier Männer gewählt, welche dem Kyklopen den Pfahl ins Auge stoßen sollen (Hom. Od. 9,331ff.).
[26] Hom. Il. 7,171ff. bes. 175f. 181ff.
[27] Dieser Vorgang war auch Inhalt einer Statuengruppe des Onatas, Sohn des Mikon aus Ägina, aus der ersten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr., welche die Achaier dem Zeus in Olympia weihten (Paus. 5,25,8). Ihre Basen sind vor der Ostfront des Zeustempels erhalten (F. Brommer, Odysseus [1983] 25f., der 26 betont, daß "eine weitere Gestaltung des Themas ... nicht bekannt" ist.). Zur Auslosung mittels Helmschüttelns vgl. Aischyl. Th. 457ff.
[28] Hom. Il. 23,653ff. 700ff.; ders. Od. 18,1ff.
[29] Hom. Od. 8,126f.
[30] Auch Brein 1978, 110 mit Anm. 29 schließt aus derselben Stelle, da mehrere Teilnehmer am Ringkampf erwähnt sind, auf ein geregeltes System schon für diese Zeit.
[31] Das Bitten der Götter um Hilfe bzw. das Eingreifen derselben in das Wettkampfgeschehen bei C. Ulf, Die Einreibung der griechischen Athleten mit Öl, Stadion 5, 1979, 232 mit Anm. 35 mit weiterführender Literatur. s. auch Weiler 1974, 260 mit Anm. 43.
[32] Hom. Il. 23,768ff. (I. Weiler, Agonales in Wettkämpfen der griechischen Mythologie [1969] 12).
[33] Hom. Il. 23,546f.
[34] Hom. Il. 23,653ff. bzw. 700ff.
[35] Hom. Od. 18,1ff.
[36] Hom. Od. 18,66ff. bes. 75ff.
[37] Bei der Auslosung im Rahmen der Festsetzung der Reihenfolge des Lanzenwurfes innerhalb des Zweikampfes von Menelaos und Paris (Hom. Il. 3,315ff.) spielt im Gebet der Wettkampf an sich dahingehend eine Rolle, als daß gewünscht wird, daß den Schuldigen der Tod ereilen und damit einem Bündnis zwischen Trojern und Griechen nichts mehr im Wege stehen solle. Auch hier geht es also in erster Linie um das weitere Schicksal! Vgl. hierzu Hom. Il. 23,78ff., wo der Tod durch Los bzw. Schicksal zugeteilt wird.
[38] Hom. Il. 7,177ff.
[39] Lukian. Herm. 40.
[40] Als Zeus Moiragetes interpretiert bei Gaebler 1929, 272 Anm. 3.
[41] Pind. O. 2,12ff.
[42] Pind. O. 6,81f.
[43] Honroth 1982, 225 vermutet aufgrund der Körperhaltung des Athleten links der Seite B, daß er der vermutliche Gegner des Palaistriten der Seite A sein würde, schreibt aber: "Auf der Seite A ... sind die Personen zu einer Gruppe zusammengefaßt: zwei Ringende, der dazugehörende Paidotrib, ein zuschauender Palästrit" und weiters ebenda 226: "Möglicherweise kann man einen Ansatz zu einem ,rundum' erzählten Thema schon auf der Stuttgarter Kylix sehen". Dies mag unter dem Überbegriff "schwerathletische Übungen" stimmen, dezidiert sind aber zwei verschiedene Sportarten dargestellt, da die Ringer ohne Riemen abgebildet sind.
[44] Sowohl Honroth 1982, 222. 228 als auch Buitron-Oliver 1995, 73 erwähnen nur die drei Hermes-Rufe der Seite B. Die entsprechende Stelle vor dem Mund des Riementrägers der Seite A ist an der Oberfläche beschädigt (Buitron-Oliver 1995 Taf. 10), ob sich hier ursprünglich eine Aufschrift befunden hat, ist anhand der vorhandenen Abbildungen nicht feststellbar.
[45] Honroth 1982, 228 mit der Interpretation als Gebetsgestus, "obwohl die Körperhaltung keinerlei innere Sammlung ausdrückt". Vergleichsbeispiele im Rahmen des Sportes bei G. Neumann, Gesten und Gebärden in der griechischen Kunst (1965) 78ff.
[46] Neben Herakles; s. hierzu Honroth 1982, 228. So wird Hermes bei Pind. I. 1,60 mit dem Beinamen agónios bedacht. Zu Hermes Agonios bzw. Enagonios s. L.R. Farnell, The Cults of the Greek States V (1909) 28. 70 Anm. 46f., zu Hermes als Palaistragott ebenda 29. 71ff. Anm. 48ff. Hermes ist aber auch selbst "Akteur" in agonistischen Kontexten (Weiler 1974, 104ff. 134ff. mit Anm. 26 und 34; 141 mit Anm. 64; 156f. 173 mit Anm. 215; 201).
[47] Zu Hermes als Herrn der Losung innerhalb von Losorakeln s. RE XIII (1927) 1452f. s.v. Losung (V. Ehrenberg) und Der Kleine Pauly III (1979) 739 s.v. Losung (H. v. Geisau).
[48] Pind. N. 10,51ff. (gemeinsam mit den Dioskuren und Herakles in Sparta).
[49] Pind. O. 6,79. Honroth 1982, 228 nennt diese Stelle, aber nur im Rahmen der allgemeinen Verbindung des Hermes mit Sport und ohne näher auf sie einzugehen.
[50] Pind. O. 6,77ff. Explizit wird hier Hermes Kyllenios genannt (Honroth 1982, 228 mit Anm. 54).
[51] Zu den verschiedenen Bedeutungen von moîra s. Lidd. - Sc.9 (1990) 1140f. s.v. moîra.
[52] Paus. 5,15,5.
[53] Zu einer frühklassischen attisch rotfigurigen Schale in Privatbesitz, deren Darstellung als ein Trankopfer an Hermes als Schutzherrn der Wettkämpfe in einem Gymnasion interpretiert wird, s. R. Blatter, Trankopfer im Gymnasion, AW 15/2, 1984, 57f.
[54] Zu Agonen in Gymnasien in hellenistischer Zeit s. H.W. Pleket, Sport und Leibesübungen in der griechischen Welt des hellenistisch-römischen Zeitalters, in: H. Ueberhorst (Hrsg.), Geschichte der Leibesübungen II (1978) 284.
[55] Honroth 1982, 228 mit Anm. 56 nennt die bei Plat. Lys. 206d-e erwähnten Hermaia, welche in der Palaistra mit Opfern gefeiert wurden. Sportliche Wettkämpfe sind an dieser Stelle nicht genannt. Zu Agonen zu Ehren des Hermes s. Farnell a.O. 31. 75f. Anm. 89 oder RE VIII (1913) 708f. s.v. Hermaîa (P. Stengel).
[56] Auf die Auslosungsszene der Panathenäischen Preisamphore in Neapel 81294 soll an anderer Stelle näher eingegangen werden.
[57] Eine eigene Überlegung wert ist die Tatsache, daß in Olympia nicht die Blätter des dem Zeus heiligen Ölbaumes, sondern die des dem Apollo heiligen Lorbeers verwendet wurden. Zu Losorakeln mit Hilfe von Feigen- bzw. Ölbaumblättern s. RE XIII (1927) 1452f. s.v. Losung (V. Ehrenberg) und Der Kleine Pauly III (1979) 739 s.v. Losung (H. v. Geisau).
[58] Gaebler 1929, 279.
[59] Gaebler 1929, 294 Anm. 1. Zum Begriff kálpis bzw. hydría und ihrer antiken Verwendung für unterschiedliche Gefäßformen s. E. Trinkl, Hydrophorie (unpubl. Diss. Wien 1998) bes. S. III mit Anm. 1; 131. 137.
[60] Zusammenfassend bei Der Kleine Pauly III (1979) 739ff. s.v. Losung (H. v. Geisau). Zu juristischen Fällen mit Abstimmung im antiken Griechenland s. Weiler 1974, 85ff. mit Anm. Zur Unterscheidung von Stimmurnen und Auslosungsgefäßen s. Gaebler 1929, 311.
[61] So werfen bei Korinna, welche den Wettkampf zwischen Kitharion und Helikon beschreibt, die Götter ihre Stimmsteinchen - psâphoi - heimlich in eine goldene Urne - kálpis. Da Kitharion mehr Steine auf sich vereinigen kann, steht er als Sieger fest (Weiler 1974, 81f. 84f. bes. Anm. 194).
[62] s. Lidd. - Sc.9 (1990) 2022 s.v. psephízo, 2022f. s.v. psêphos.
[63] Seite B einer Schale des Duris in Wien 3695 (ARV2 429,26; Para 374; Add2 236; Honroth 1982, 223. 225f.; Buitron-Oliver 1995, 75 Kat.Nr. 42 Taf. 26). Vgl. auch die Fragmente desselben Malers im Vatikan, Astarita 132 (ARV2 433,72; Buitron-Oliver 1995, 80 Kat.Nr. 118 Taf. 70).
[64] Das Geschehen angedeutet bei Hom. Od. 11,543ff. Pind. N. 8,26 verwendet hierbei den Begriff psâphos (= psêphos).
[65] Es fällt auf, daß bisher auf keinem Beispiel eine "Losurne" zu finden ist, die von der Funktion her mit der kálpis Lukians oder dem Helm Homers vergleichbar ist.
[66] Dieser Begriff wird vom beim Auslosen verwendeten Terminus pállein - schütteln - abgeleitet. Nach Meinung einiger Forscher steht hiermit auch der Ausdruck antípalos für "Gegner" in sprachlicher Verbindung - ein Hinweis auf die wichtige Stellung des Auslosens in der Agonistik (Gaebler 1929, 278 Anm. 1, wo er die Herkunft des Begriffes von pále - Ringen - ablehnt).
[67] RE XIII (1927) 1454f. s.v. Losung (V. Ehrenberg).
[68] RE XIII (1927) 1454f. s.v. Losung (V. Ehrenberg); Der Kleine Pauly III (1979) 739 s.v. Losung (H. v. Geisau).

© Bettina Kratzmüller, Wien

This article will be quoted by B. Kratzmüller, "Zur Losung wurden vor allem Holzstäbchen verwendet ...", in: Altmodische Archäologie. Festschrift für Friedrich Brein, Forum Archaeologiae 14/III/2000 (http://farch.net).



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