Abb. 1: Kapitell aus der Kirche |
Sowohl im Inneren der Kirche als auch in ihrer näheren Umgebung fand sich im Versturz eine Reihe von Architekturfragmenten, die auf eine ehemals reiche Innenausstattung des Baues schließen lassen. Neben einem korinthischen Kalksteinkapitell mit windgeblähtem Akanthus (Abb.1) sind etliche Fragmente verschiedener Säulenschäfte sowie durchbrochener Transennen- und Verkleidungsplatten zu erwähnen. Besonders hervorzuheben sind aber die zahlreichen Bruchstücke aus hartem, lokalem Kalkstein, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Altarciborium gehört haben. An allen Fragmenten ist die qualitätvollere Ausarbeitung der Schau- gegenüber den Rückseiten deutlich zu erkennen, an denen die Ornamentierungen nur sehr flach und schemenhaft ausgeführt sind. |
Ein Eckfragment (Abb.2, Inv.Nr. Li 96 KK 601 Bo 1) von 83cm Länge, 45cm Höhe und einer Stärke von 19cm zeigt auf seiner Vorderseite eine teilweise erhaltene griechische Inschrift mit der Nennung des hl. Nikolaos und zweier Stifter (?) - und zwar eines Georgios und eines Anastasios. Unter einem 5cm breiten Akanthusfries und einer Perlstabreihe findet sich die Darstellung eines Vogels neben einem Kreis, dem ein durchbrochenes 'Malteser'-Kreuz eingeschrieben ist. Darunter sind drei weitere, unterschiedlich breite Ornamentstreifen (Weinranken und -reben etc.) zu erkennen, die der Rundung des Bogens, dessen Radius 100cm beträgt, folgen. Während auf der Unterseite des Fragmentes ein sehr qualitätsvoll gearbeitetes, von Perlstäben gerahmtes Akanthusband zu finden ist, schmückt ein kaum mehr als in seinen Konturen umrissener Pfau zwischen Akanthusblättern die Rückseite (Abb.3). |
Abb. 2 - 3: Bogenfragment des Ciboriums Vorder- und Rückseite |
Abb. 4: Bogenfragment des Ciboriums |
Ein weiteres Eckfragment (Abb.4, Inv.Nr. Li 96 KK 601 Bo 2) mit einer erhaltenen Länge von 55cm, einer Höhe von 72cm und einer Stärke von 19cm zeigt im Zwickel seitlich über dem Bogen unter einem 6cm hohen Akanthusband zwei Pfaue, die einen stilisierten Kelch flankieren und aus diesem zu trinken scheinen. Auch hier folgen drei unterschiedlich ornamentierte Bänder der Rundung des Bogens.
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